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Generation Z: Wie erreicht man die jüngste Generation auf dem Arbeitsmarkt
20-02-2018
Welche Trends beschäftigen Personaldienstleister im Moment besonders? Wie kann man in Zeiten von steigendem Fachkräftemangel wirklich unterscheidend sein und sowohl Kandidaten als auch Kunden umfassend zufriedenstellen? Mit diesen und vielen anderen Fragen beschäftigt sich unsere Interview-Reihe zur Zukunft des Recruitings, in der Experten aus verschiedenen Fachbereichen ihre Sicht auf die Zukunft teilen. Karin van der Gragt ist Managing Director bei Young Capital Deutschland, das sich auf die Vermittlung von Studenten, Absolventen und Young Professionals spezialisiert. Im Interview teilt sie ihre Geheimtipps, um die jüngste Generation auf dem Arbeitsmarkt zu erreichen.
Welche Themen werden deiner Meinung nach im kommenden Jahr eine zentrale Rolle spielen?
#1 Generation Z verstehen
“Eine neue Generation betritt den Arbeitsmarkt, die Generation Z, und somit muss sich auch die Ausrichtung des Recruitment verändern. Wir zielen nicht mehr nur auf die Millennials ab, sondern müssen eine neue Zielgruppe analysieren und erreichen. Um geeignete Kandidaten zu finden, muss man sich nach der Zielgruppe richten und um das zu tun, muss man diese erst einmal verstehen.”
#2 Mobile Recruiting
“Ein weiterer Trend wird weiterhin das Mobile Recruiting sein. Die jungen Talente sind online. Und zwar fast den ganzen Tag. Deshalb muss der Fokus auf Online-Kanälen liegen, um die Kandidaten dort abzuholen, wo sie sich sowieso schon aufhalten, ihnen quasi in ihrem gewohnten Umfeld wie Facebook über den Weg zu laufen.”
#3 Google for Jobs
“Wenn wir einmal den Blick von den Kandidaten abwenden und in Richtung Entwicklung schauen, kommt eine Neuigkeit auf uns zu, die im ersten Moment erschreckend für Recruitment-Unternehmen wie uns sein kann. Google bringt seine eigene Jobfunktion an den Start. In den USA wurde diese bereits eingeführt, in Deutschland warten wir noch auf den definitiven Startschuss. Aber was bedeutet das für die Recruitment-Branche? Vorbereitung! Alle Stellenanzeigen, die online auf Jobboards sind, müssen so angepasst werden, dass die Einführung von „Google for Jobs“ einen nicht überrumpelt, sondern einen Vorteil generiert.”
Viele Mitstreiter beschäftigen sich momentan natürlich mit denselben Trends. Wie kann man sich deiner Meinung nach von der Konkurrenz unterscheiden?
Candidates First
Der War for Talents wird dieses Jahr noch deutlicher zu spüren sein wie je zuvor, deshalb ist unser Motto: Candidates First. Wir wollen ein Arbeitgeber sein, bei dem die jungen Talente arbeiten wollen. Der Schlüssel dabei ist, wie schon erwähnt, die Zielgruppen zu analysieren und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Employer Branding ist das Stichwort. Wir sind ein junges Unternehmen, arbeiten alle schnell und stehen unseren Studenten immer hilfsbereit zur Seite. Es ist uns wichtig, dass die Kandidaten wissen, dass wir ihre Arbeit schätzen und wir wollen, dass sie zufrieden bei uns sind. Wir arbeiten mit den Studenten zusammen und freuen uns immer über Feedback, wir gehen mit der Zeit!
Wenn es darum geht Spitzentalente in einem bestimmten Fachgebiet zu finden, gibt es unzählige Herangehensweisen. Verrätst du uns euren Geheimtipp?
Die Mischung macht’s
Entscheidend ist es, die perfekte Mischung zu finden. Wie schon erwähnt stehen die Kandidaten bei uns im Mittelpunkt und wir finden es wichtig, dass YoungCapital damit verbunden wird. Dazu gehört in erster Linie auch das Optimieren der Customer Journey. Wir wollen erreichen, dass die Studenten schnell einen passenden Job für sich finden und sich in diesem auch richtig betreut fühlen. Für viele ist es der erste Job und somit ein Grundstein für ihre Karriere und die Einstellung zur Arbeitswelt. Wir wollen unterstützen, wo wir können, um diese Erfahrung eine Gute zu machen. Auch unseren Kunden wollen wir so viel Arbeit wie möglich abnehmen, deshalb übernehmen wir nicht nur das Recruiting für unsere Kunden, sondern planen auch die Einsatzstunden und die Abrechnungen. Wir sind ein verlässlicher Partner für Studenten und die Unternehmen, die uns vertrauen. Auf dem Weg dorthin ist es allerdings auch wichtig gute Kandidaten über andere Wege zu erreichen, so setzen wir auch auf Active Sourcing in verschiedenen Netzwerken und einen guten Online-Auftritt. Meiner Meinung nach ist Flexibilität und Vielseitigkeit hier der beste Weg zum Ziel.
Welche Rolle wird Technologie beim Recruiting von morgen spielen?
Technologie verkürzt und vereinfacht den Bewerbungsweg
Gerade bei unserer Zielgruppe ist es entscheidend neue Technologien zu beachten. Es gibt eine Vielzahl von neuen Herangehensweisen an das Recruiting. Mit künstlicher Intelligenz, Videobewerbungen und Apps, bei denen man mit „Swipen“ seinen Traumjob finden kann, sind nur einige genannt. Doch gerade weil der Trend zur Persönlichkeit und weg von Noten und hervorragenden Abschlüssen driftet, glaube ich, dass das persönliche Interview nicht ersetzt werden kann. Es ist allerdings eindeutig, dass der Bewerbungsweg durch neue Technologien um einiges verkürzt und vereinfacht werden kann. Ein super Vorteil dieser neuen Technologien ist, dass man die Kandidaten viel einfacher und auf vielen Wegen erreichen und finden kann. Man kann sich eventuell sogar schon einen ersten Eindruck von der Persönlichkeit machen. Eine super Unterstützung und Vorbereitung für das Recruiting.
Über Karin van der Gragt
Karin van der Gragt ist seit 2005 für YoungCapital tätig und hat in den vergangenen Jahren Erfahrungen in verschiedenen Positionen innerhalb des Unternehmens sammeln können. In ihrer letzten Position war sie für den Aufbau einer Reihe von Start-ups, unter anderem des Labels YoungCapital Finance Professionals, auf dem niederländischen Markt zuständig. Seit 2015 ist sie Managing Director von YoungCapital Deutschland