Die Berechnung der Überstunden ist ein wichtiges Thema im Arbeitsrecht und kann für Arbeitgeber oft komplex sein. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Regelungen das Arbeitszeitgesetz zu Überstunden vorschreibt und wie Sie diese korrekt berechnen. Wir beleuchten die gesetzlichen Grundlagen, erläutern praxisnahe Beispiele und geben Ihnen wertvolle Tipps zum effizienten Berechnen des Überstundenentgelts in Ihrem Unternehmen. So stellen Sie sicher, dass Sie die Rechte Ihrer Mitarbeiter wahren und gleichzeitig bei der Berechnung der Überstunden Ihren betrieblichen Anforderungen nachkommen.
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Überstunden im Arbeitszeitgesetz
Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) setzt klare Rahmenbedingungen für die maximale tägliche Arbeitszeit. Es regelt Ruhe- und Pausenzeiten, Sonn- und Feiertagsarbeit sowie Nachtschichten. Laut Gesetz darf die tägliche Arbeitszeit acht Stunden nicht überschreiten. Werktage umfassen alle Kalendertage außer Sonn- und gesetzlichen Feiertagen, also Montag bis Samstag. Somit beträgt die maximale Wochenarbeitszeit für Vollzeit-Beschäftigte 48 Stunden.
Kurzfristig kann der Arbeitgeber die Arbeitszeit erhöhen, wenn dies saisonal oder auftragsbedingt notwendig ist. Arbeitsstunden, die über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinausgehen, gelten als Überstunden und sollten die Ausnahme bleiben. Es besteht keine gesetzliche Pflicht zur Leistung von Überstunden im Arbeitszeitgesetz, ebenso wenig gibt es feste Regeln für deren Abbau oder Bezahlung. Daher müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber von der Berechnung der Überstunden individuelle Vereinbarungen treffen.
Überstunden: Freizeitausgleich oder Bezahlung
Wenn Überstunden anfallen, haben Arbeitnehmer grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie diese ausgeglichen werden können: durch Freizeitausgleich oder durch Bezahlung.
Freizeitausgleich
Anstelle einer finanziellen Vergütung, können Überstunden durch zusätzliche Freizeit ausgeglichen werden. Dies erfolgt in der Regel nach Absprache zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber und sollte im Arbeitsvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung festgelegt sein.
Bezahlung der Überstunden
Alternativ kann die Mehrarbeit nach Berechnung der Überstunden finanziell vergütet werden. Dies bedeutet, dass die geleisteten Überstunden zum vereinbarten Stundensatz berechnet und bezahlt werden. Bei Mitarbeitern mit festem Monatsgehalt wird der Bruttostundenlohn ermittelt und mit den Überstunden multipliziert. Dazu im nächsten Abschnitt mehr.
Die Wahl zwischen Freizeitausgleich und Bezahlung sollte klar und transparent geregelt sein, um Missverständnisse und Unzufriedenheit zu vermeiden. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen gemeinsam festlegen, welche Methode bevorzugt wird und dies gegebenenfalls vertraglich festhalten.
Auszahlung von Überstunden berechnen
Wenn nichts anderes zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber vereinbart wurde, richtet sich die Bezahlung der Überstunden nach dem monatlichen Einkommen. Bei Mitarbeitern, die auf Stundenbasis bezahlt werden, wird jede Überstunde nach dem gewohnten Bruttostundenlohn bezahlt. Ist eine feste Vergütung im Monat vereinbart, muss der Bruttostundenlohn zunächst berechnet werden.
Der Wert lässt sich mit einer einfachen Formel zur Berechnung der Überstunden ermitteln:
- Das monatliche Bruttogehalt wird durch die Monatsstundenzahl geteilt.
- So ergibt sich der exakte Stundenlohn, der anschließend mit der Anzahl der geleisteten Überstunden multipliziert wird.
- Um die genaue Monatsstundenzahl zu berechnen, wird die Wochenstundenzahl mit 4,33 multipliziert.
Ein Beispiel zur Berechnung der Überstunden:
Erika Mustermann verdient im Monat 3000 Euro brutto. Eigentlich arbeitet sie nach ihrem Arbeitsvertrag 40 Stunden, hat aber im vergangenen Monat 10 Überstunden geleistet.
Monatsstundenzahl
40 x 4,33 = 173,2
Stundenlohn
3000 / 173,2 = 17,32 Euro
Berechnung Überstundenzuschlag
17,32 x 10 = 173,2 Euro
Bei Nacht-, Sonn- oder Feiertagsarbeit können noch Zuschläge hinzukommen, die bei der Berechnung der Überstunden beachtet werden müssen. Häufig erhält der Arbeitnehmer rund 25 Prozent mehr als seinen regulären Stundenlohn. Überstundenzuschläge werden in der Regel im Tarifvertrag geregelt oder einzeln vereinbart.
Key Takeaways
- Das Arbeitszeitgesetz regelt die maximale Arbeitszeit und erlaubt Überstunden nur unter bestimmten Bedingungen.
- Überstunden können entweder durch zusätzliche Freizeit oder finanzielle Vergütung ausgeglichen werden.
- Berechnung der Überstunden erfolgt durch Multiplikation der Anzahl der Überstunden mit dem Bruttostundenlohn.
Disclaimer
Bitte beachten Sie, dass die bereitgestellten Informationen in diesem Artikel lediglich zu Informationszwecken dienen und keine Rechtsberatung darstellen. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit der Inhalte. Für konkrete rechtliche Fragen empfehlen wir Ihnen, sich an einen qualifizierten Rechtsberater zu wenden.
Häufig gestellte Fragen
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Was steht zu Überstunden im Arbeitszeitgesetz?
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Muss der Arbeitgeber Überstunden bezahlen?
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Wie berechne ich Überstunden?
Das Arbeitszeitgesetz regelt die maximale tägliche und wöchentliche Arbeitszeit und erlaubt Überstunden nur unter bestimmten Bedingungen. Es legt fest, dass die tägliche Arbeitszeit acht Stunden nicht überschreiten darf, mit maximal 48 Stunden pro Woche.
Ja, der Arbeitgeber muss Überstunden bezahlen, sofern dies nicht durch Freizeitausgleich abgegolten wird. Die Bezahlung richtet sich nach dem vereinbarten Stundensatz oder dem errechneten Bruttostundenlohn bei festem Monatsgehalt.
Zur Berechnung der Überstunden wird der Bruttostundenlohn ermittelt und mit der Anzahl der geleisteten Überstunden multipliziert. Der Bruttostundenlohn ergibt sich aus dem monatlichen Bruttogehalt geteilt durch die durchschnittliche Monatsstundenzahl.