Stellenanzeigen gendern ist ein entscheidender Schritt in Richtung Vielfalt und Inklusion in der Arbeitswelt. Durch die gezielte Anpassung von Anzeigen fördern Unternehmen ein offenes und chancengleiches Umfeld. Doch wie gelingt das am besten? Die Art und Weise, wie Stellen ausgeschrieben werden, hat einen erheblichen Einfluss auf die Vielfalt der Bewerbungen. In diesem Artikel beleuchten wir die Bedeutung der gendergerechten Sprache in Stellenausschreibungen und geben praktische Tipps, wie Sie in Stellenanzeigen richtig gendern können.
Auf die Plätze, fertig – Tarif berechnen?
Vergeuden Sie kein Budget und finden Sie heraus, wie wir Ihr Unternehmen mit qualifizierten Mitarbeitern voranbringen können.
Was ist eine genderneutrale Stellenanzeige?
Das Gendern in Stellenanzeigen ist ein wichtiger Teil des Diversity Recruitings. Eine genderneutrale Stellenanzeige zielt darauf ab, geschlechtsbezogene Sprache und Gender-Stereotypen zu vermeiden, um Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen. Sie verwendet neutrale Formulierungen, Wortendungen und Pronomen, die keine geschlechtsspezifischen Annahmen enthalten.
Das Gendern mit Doppelpunkt, wie zum Beispiel ‘Kandidat:in’, ermöglicht eine inklusivere Ansprache aller Geschlechter, einschließlich männlicher, weiblicher und non-binärer Personen. Denn im Gegensatz dazu schließt die Formulierung ‘Kandidat oder Kandidatin’ Personen außerhalb des binären Geschlechtsspektrums aus. Beides sind beliebte Möglichkeiten, um in Stellenanzeigen zu gendern, wobei das Gendern mit Doppelpunkt noch einmal inklusiver ist, da es alle Geschlechter explizit anspricht.
Darüber hinaus berücksichtigt eine genderneutrale Stellenanzeige die Diversität im Unternehmen und betont die Werte der Gleichberechtigung und Inklusion. Sie vermeidet auch Klischees und Vorurteile, die bestimmte Geschlechter bevorzugen könnten. Stattdessen konzentriert sich eine gendergerechte Stellenausschreibung auf die Anforderungen der Position und die vorausgesetzten Fähigkeiten. Gendern in Stellenanzeigen spiegelt somit das Engagement des Unternehmens für Vielfalt und Chancengleichheit wider und trägt dazu bei, ein diverseres Bewerberfeld anzuziehen.
Wieso sollten Sie in Stellenanzeigen gendern?
In der heutigen Arbeitswelt gewinnt die Förderung von Vielfalt und Inklusion zunehmend an Bedeutung. Die Nutzung von gendergerechter Sprache in Stellenausschreibungen ist ein wichtiger Schritt, um dieses Ziel zu erreichen. Hier sind einige Gründe, warum Sie in Ihren Stellenanzeigen gendern sollten:
- Vielfalt und Inklusion fördern: Durch das Gendern in Stellenausschreibungen signalisieren Sie Ihre Offenheit für alle Geschlechter und schaffen so eine inklusive Arbeitsumgebung.
- Rekrutierung von talentierten Fachkräften: Gendergerechte Stellenanzeigen sprechen ein breiteres Bewerberfeld an und ermöglichen es Ihnen, die besten Talente unabhängig vom Geschlecht anzuziehen.
- Compliance mit rechtlichen Vorschriften: In einigen Ländern und Branchen sind Unternehmen gesetzlich verpflichtet, diskriminierungsfreie Stellenanzeigen zu veröffentlichen, die alle Geschlechter gleichermaßen ansprechen. Alle Informationen dazu erhalten Sie im folgenden Abschnitt.
- Image und Unternehmenskultur: Unternehmen, die sich für Vielfalt und Inklusion einsetzen, stärken ihr Image als modern, progressiv und sozial verantwortungsbewusst. Dies wirkt sich positiv auf die Mitarbeiterbindung und gegebenenfalls das Kundenvertrauen aus.
- Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen: Die Geschlechterrollen in der Gesellschaft ändern sich stetig, wie die Gesellschaft selbst. Sie sollten sich dieser Veränderungen bewusst sein und Ihre Kommunikation entsprechend anpassen, um relevant und zeitgemäß zu bleiben.
Durch das Gendern von Stellenanzeigen zeigen Sie nicht nur Ihre Wertschätzung für Vielfalt und Inklusion – Sie verbessern auch Ihre Rekrutierungsbemühungen und stärken das Image Ihres Unternehmens.
Rechtliche Grundlagen
Die rechtlichen Aspekte bei der Formulierung von Stellenanzeigen sind für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um potenzielle rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. In Deutschland gilt gemäß §1 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), dass Bewerbende nicht aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt werden dürfen. Daher ist es wichtig, dass Sie in Ihren Stellenanzeigen gendern und diese keine geschlechtsspezifischen Präferenzen oder Einschränkungen enthalten. Ermutigen Sie stattdessen alle Interessenten, sich unabhängig von ihrem Geschlecht zu bewerben, und bieten Sie ihnen gleiche Chancen.
Im Falle eines Verdachts auf Geschlechterdiskriminierung liegt die Beweislast beim Unternehmen. Um solche Situationen zu vermeiden, sollten Sie beim Erstellen Ihrer Stellenbeschreibungen präventive Maßnahmen ergreifen und darauf achten, in Stellenanzeigen richtig zu gendern. Wie das geht, erklären wir Ihnen im nächsten Abschnitt.
Insgesamt ist es wichtig, dass Sie die rechtlichen Grundlagen bei der Formulierung von Stellenanzeigen genau beachten – so gelingt es Ihnen, potenzielle rechtliche Risiken zu vermeiden und sicherzustellen, dass alle Bewerbenden gleiche Chancen erhalten. Sie sollten sich daher mit den geltenden gesetzlichen Vorschriften zum Gendern in Stellenanzeigen vertraut machen, um ein faires und diskriminierungsfreies Einstellungsverfahren zu gewährleisten.
Wie kann man in Stellenanzeigen gendern?
Sie fragen sich, welche Möglichkeiten es gibt, um in Stellenanzeigen zu gendern? Es gibt verschiedene Ansätze, die es ermöglichen, alle Geschlechter anzusprechen und gleichzeitig rechtliche Anforderungen zu erfüllen:
Verwendung von Klammern
Eine Möglichkeit, um in Stellenausschreibungen zu gendern, ist die Verwendung von Klammern. Diese Methode ermöglicht es, die geschlechtsspezifische Bezeichnung in Klammern hinzuzufügen.
- Beispiel: Altenpfleger(in)
Einsatz von Sternchen
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Sternchen zu verwenden, um geschlechtsspezifische Bezeichnungen zu verallgemeinern. Das Sternchen signalisiert dabei die Inklusivität für alle Geschlechter.
- Beispiel: Verkäufer*in
Gendern mit Doppelpunkt
Das Gendern mit Doppelpunkt ist eine weitere Möglichkeit, um inklusiv zu formulieren. Diese Methode, in Stellenanzeigen zu gendern, betont die Einbeziehung aller Geschlechter und ist eine moderne Alternative zur herkömmlichen Formulierung.
- Beispiel: SEO-Spezialist:in
Abkürzung (m/w/d)
Eine weitere Möglichkeit, um gendergerechte Stellenanzeigen zu gestalten, besteht darin, die Abkürzung ‘(m/w/d)’ direkt nach der jeweiligen Berufsbezeichnung einzufügen. Dies verdeutlicht unmittelbar, dass die ausgeschriebene Stelle für alle Geschlechter offen ist. Die Abkürzung ‘(m/w/d)’ steht dabei für ‘männlich/weiblich/divers’.
- Beispiel: Marketing-Manager (m/w/d)
Neutrale Schreibweise
Zusätzlich können Sie eine neutrale Schreibweise verwenden, um alle Geschlechter anzusprechen, ohne geschlechtsspezifische Begriffe zu verwenden. Die neutrale Formulierung ist eine einfache und effektive Möglichkeit, die Vielfalt in Ihrer Stellenanzeige zu fördern.
- Beispiel: Vertriebsfachkraft; Mitarbeitende
Nutzen Sie eine dieser Möglichkeiten, um in Ihren Stellenanzeigen richtig zu gendern. Durch die Verwendung gendergerechter Sprache in Ihren Stellenausschreibungen stellen Sie sicher, dass sich alle Menschen angesprochen fühlen und Sie gleichzeitig die Vielfalt und Inklusion in Ihrem Unternehmen fördern.
Key Takeaways
- Eine genderneutrale Stellenanzeige zielt darauf ab, geschlechtsbezogene Sprache zu vermeiden, um Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen.
- Das Gendern in Stellenanzeigen fördert Inklusion, erweitert das Bewerberfeld, sorgt für rechtliche Compliance und stärkt das Unternehmensimage.
- Achten Sie darauf, Stellenanzeigen rechtlich korrekt und gemäß dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zu formulieren, um Geschlechterdiskriminierung zu vermeiden.
- Methoden, um in Stellenanzeigen richtig zu gendern: Klammern, Sternchen, Doppelpunkte, Abkürzungen (m/w/d) oder neutrale Schreibweisen.
Disclaimer
Bitte beachten Sie, dass die bereitgestellten Informationen in diesem Artikel lediglich zu Informationszwecken dienen und keine Rechtsberatung darstellen. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit der Inhalte. Für konkrete rechtliche Fragen empfehlen wir Ihnen, sich an einen qualifizierten Rechtsberater zu wenden.
Häufig gestellte Fragen
-
Ist das Gendern mit ‘m/w/d’ in Stellenanzeigen Pflicht?
-
Was bedeutet bei Stellenanzeigen ‘m/w/d’?
Nein, das Gendern mit ‘m/w/d’ in Stellenanzeigen ist nicht gesetzlich vorgeschrieben. Allerdings spielt es eine wichtige Rolle im Rahmen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) und wird oft als Best Practice angesehen, um Geschlechterdiversität zu fördern und Diskriminierung zu vermeiden.
Bei Stellenanzeigen steht ‘m/w/d’ für ‘männlich/weiblich/divers’. Diese Kennzeichnung soll verdeutlichen, dass Bewerbende unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer Geschlechtsidentität willkommen sind und dass die Stelle für alle geeignet ist, unabhängig von traditionellen Geschlechtszuweisungen.