Im Vorstellungsgespräch sind die Fragen und Antworten die Grundlage für die Bewerberwahl. Auf diese Weise lernt dein potenzieller Arbeitgeber dich nämlich besser kennen und findet heraus, ob ihr ein berufliches Match seid. Mit gezielten Bewerbungsfragen zu deiner Motivation und deiner Person erhält er einen ersten Eindruck von dir. Wie du reagierst, ist daher ausschlaggebend dafür, ob du den Job bekommst. Aber wie sehen typische Fragen im Vorstellungsgespräch aus? Und wie kannst du richtig auf diese antworten? Keine Sorge, wir stehen dir zur Seite. In diesem Artikel haben wir dir mögliche Vorstellungsgespräch-Fragen und passende Antworten zusammengefasst.
Typische Fragen im Vorstellungsgespräch
Kein Bewerbungsgespräch gleicht dem Anderen und doch gibt es einige Fragetypen, die häufig vorkommen – typische Fragen im Vorstellungsgespräch eben. Diese reichen von entspannten Einstiegsfragen über Motivationsfragen bis hin zu Fragen zu deiner Person. Um im Vorstellungsgespräch auf diese Fragen antworten zu können, ist eine gute Vorbereitung angesagt. Beachte dabei aber, dass du deine Antworten nicht strikt auswendig lernst – das wirkt gekünstelt und unauthentisch. Notiere dir stattdessen in Stichpunkten, was du in deiner Antwort erwähnen möchtest. Für deine Inspiration haben wir hier einige typische Fragen im Vorstellungsgespräch zusammengefasst und dir Beispiele für mögliche Antworten gegeben.
Bewerbungsfragen zur Motivation
Im Vorstellungsgespräch sind Fragen und Antworten zu deiner Motivation ein fester Bestandteil. Der Personaler will mit diesen typischen Bewerbungsfragen herausfinden, was du über die Firma weißt und ob du dich in deiner Vorbereitung mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast. Du kannst hier Besonderheiten in der Arbeitsweise, ein ganz bestimmtes Alleinstellungsmerkmal oder auch eine spannende Unternehmensgeschichte nennen. Lass dich von unseren Beispielen inspirieren:
1. Warum wollen Sie bei uns arbeiten?
Mit dieser Bewerbungsfrage möchten Personaler herausfinden, ob du dich mit den Zielen und Strukturen des Unternehmens auseinandergesetzt hast. Meist prüfen sie auch, ob du dich mit den Unternehmenswerten identifizieren kannst und dich demnach im Job wohlfühlen wirst.
‘Ich habe gelesen, dass Ihre Mitarbeiter einen zentralen Teil Ihrer Unternehmenswerte darstellen. Ich bin ebenso der Meinung, dass gute Mitarbeiter der Schlüssel zum Erfolg sind. Besonders die fördernde Firmenphilosophie hat mein Interesse und meine Motivation gestärkt, ein Teil Ihres Teams zu werden. Meine Werte überschneiden sich mit denen Ihres Unternehmens. Natürlich ist es auch eine tolle Chance, für einen international aufgestellten Konzern zu arbeiten und von Ihrer Expertise zu lernen.’
2. Warum haben Sie sich auf diese Stelle beworben?
Im Bewerbungsgespräch ist das Ziel dieser Frage, herauszufinden, ob du die Stellenanzeige genau gelesen hast und was dich an dem Job reizt. Personaler bringen so in Erfahrung, was dich motiviert und ob du genau weißt, was du willst.
‘Ich war auf der Suche nach einem Job, der genau die Qualifikationen und Erfahrungen fördert, die mich ausmachen. Es ist mir wichtig, meine Berufserfahrungen zu erweitern und mich neuen Herausforderungen zu stellen. Die Position als [Stelle] bietet genau die Schnittstelle zwischen dem, was ich bereits gut kann und den Aufgabenbereichen, in denen ich mich weiterentwickeln möchte.’
Im Vorstellungsgespräch solltest du auf Fragen zur Motivation Antworten geben, die zu dir und dem Arbeitgeber passen. So wirkst du authentisch und dein Gesprächspartner findet heraus, ob ihr ein berufliches Match seid.
Bewerbungsfragen zur Person
Das Ziel eines Jobinterviews ist das gegenseitige Kennenlernen. Daher spielen im Vorstellungsgespräch die Fragen zu deiner Person eine große Rolle. Deine Antworten zeigen dich so wie du wirklich bist und geben dir die Möglichkeit, dich von der Masse an Bewerbern abzuheben. Auf folgende typische Fragen kannst du dich im Vorstellungsgespräch einstellen:
1. Stellen Sie sich bitte kurz vor.
Mit dieser Aussage fordert der Personaler dich indirekt zur sogenannten Selbstpräsentation auf. Nenne die wichtigsten Stationen in deinem Leben und gehe besonders auf jobrelevante Aspekte ein. Ein konkretes Beispiel und viele weitere Informationen findest du in unserem Artikel zum Thema Selbstpräsentation.
2. Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
Im Vorstellungsgespräch ist es bei dieser Frage sinnvoll, eine Antwort zu geben, die mit den Schwächen beginnt. Wichtig ist dabei, dass du nicht einfach nur ein Stichwort nennst. Gehe stattdessen darauf ein, wie du an deinen persönlichen Schwächen arbeitest und so versuchst, eine Lösung dafür zu finden. Das zeigt deinem Gesprächspartner, dass du nicht nur reflektiert bist, sondern auch bereit, dich weiterzuentwickeln. Kommst du zu deinen Stärken, solltest du diese mit geeigneten Beispielen untermauern. So kann sich der Personaler mehr darunter vorstellen. Dafür eignet sich ganz besonders die STAR-Methode. Achte aber darauf, dass du nicht zu weit ausholst – in der Regel sind jeweils drei Schwächen und drei Stärken eine gute Richtlinie als Antwort auf diese Bewerbungsfrage.
3. Warum sollten wir Sie einstellen?/ Was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern?
Bei der Masse an Bewerbungen gilt es positiv herauszustechen – Personalverantwortliche schauen im Vorstellungsgespräch bei dieser Frage daher nochmal ganz genau auf deine Antwort. Sie möchten herausfinden, welche Kompetenzen du mitbringst, die andere nicht haben.
‘Laut Stellenausschreibung gehören analytische Aufgaben wie die Ressourcenplanung zum Arbeitsalltag. Das ist genau die Art von Arbeit, in der ich so richtig aufblühe. Durch mein Studium und verschiedene Praktika habe ich eine Leidenschaft für analytische Problemstellungen entwickelt. Auch wenn es mal komplizierter wird, schrecke ich nicht zurück – meine motivierende und positive Persönlichkeit schätzen meine Mitmenschen besonders an mir. Das zeichnet mich aus.’
4. Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?
Ein Klassiker unter den Bewerbungsgespräch-Fragen. Zum einen möchte dein Gegenüber wissen, welche Ziele du mit diesem Job verfolgst. Zum anderen findet er so heraus, ob du langfristig im Unternehmen bleiben möchtest.
‘In den nächsten Jahren möchte ich vor allem ein Experte im SEO-Marketing bei [Unternehmen] werden. Mein Ziel ist es, meine Rolle im Team und in Ihrem Unternehmen zu verstehen und ganz besonders viele Erfahrungen zu sammeln. Ich möchte mich neuen Herausforderungen stellen und diese gemeinsam im Team erfolgreich meistern. Mit der Position als [Beruf] zu wachsen und Sie dabei zu unterstützen, Ihre Ziele zu erreichen, sind ebenfalls in meinem Interesse. So will ich den größtmöglichen Wert für [Unternehmen] schaffen.’
5. Was erwarten Sie von diesem Job?
Im Vorstellungsgespräch zielt diese Frage auf eine Antwort ab, die verrät, ob die Stelle wirklich zu dir passt. So wird sichergestellt, dass sowohl du als auch dein Arbeitgeber auf dem richtigen Nenner sind und du dich im Unternehmen wohlfühlen wirst.
‘Von diesem Job erwarte ich lehrreiche und herausfordernde Aufgaben, die mich beruflich als auch persönlich weiterentwickeln. Ich erwarte, dass ich meine Kompetenzen im Bereich SEO einbringen kann. Dabei interessiert mich besonders das Projekt [Projekt], an dem ich gemeinsam mit meinem Team mitwirke. Außerdem erhoffe ich mir ein faires Miteinander und regelmäßige Feedbackgespräche, um Optimierungsansätze herauszuarbeiten.’
Jetzt weißt du, welche Fragen und Antworten dich im Vorstellungsgespräch zu deiner Person erwarten. Orientiere dich am besten an unseren Beispielen und versuche deine Antworten im Bewerbungsgespräch individuell anzupassen.
Stressfragen im Vorstellungsgespräch
Neben den typischen Bewerbungsfragen dienen Stressfragen im Vorstellungsgespräch vor allem dazu, deine Spontanität und Kreativität zu testen. Dabei interessiert sich der Personaler mehr für deine Reaktion als die Antwort selbst. Du solltest dich also nicht überrumpeln lassen, sondern ruhig und gelassen bleiben. Klassische Stressfragen im Vorstellungsgespräch sind zum Beispiel:
1. Warum haben Sie so lange studiert?
Mit dieser Frage wird nicht nur getestet, ob du professionell mit Stressfragen im Vorstellungsgespräch umgehen kannst – dein Gegenüber möchte außerdem wissen, was du in deiner Studienzeit gemacht hast. Hast du einfach nur die Füße hochgelegt oder tatsächlich etwas Produktives unternommen?
‘Als Student habe ich zusätzlich einen Nebenjob im Altenheim ausgeübt, um mir mein Studium zum Teil selbst zu finanzieren und zeitgleich etwas Gutes zu tun. Dabei war es mir sehr wichtig, meine guten Leistungen beizubehalten. Ich nehme mir daher lieber etwas mehr Zeit für das Studium, als nicht meinen persönlichen Erwartungen zu entsprechen.’
2. Wie erklären Sie die Lücke in Ihrem Lebenslauf?
Zuallererst: Eine Lücke im Lebenslauf ist prinzipiell nichts Schlimmes. Ab einer Auszeit von zwei Monaten ruft sie aber häufig Neugierde beim Personaler hervor und schafft Raum für Spekulationen. Daher kommt im Vorstellungsgespräch oft eine Frage hierzu und die Antwort liefert mehr Klarheit.
‘Tatsächlich habe ich mir innerhalb dieser Monate viel Zeit für mich genommen, um mir über meine persönlichen Lebens- und Berufsziele klarer zu werden. Ich habe die Zeit also genutzt, um mich neu zu orientieren. Dank Selbstreflexion und kurzer Auslandsaufenthalte konnte ich mich beruflich sowie dank kultureller Erfahrungen persönlich weiterentwickeln.’
3. Was ist Ihr größter Misserfolg und wie sind Sie damit umgegangen?
Die Bewerbungsfrage nach deinem größten Misserfolg zeigt deinem Gesprächspartner, wie du mit deinen Fehlern oder Misserfolgen umgehst. Du verrätst ihm damit auch, wie und ob du aus den Situationen gelernt hast und sie reflektierst.
‘Da würde ich das erste Semester meines Studiums nennen. Ich bin damals durch drei von fünf Prüfungen gefallen, weil ich definitiv zu wenig gelernt habe und mir alles zu viel wurde. Im ersten Moment hat mich dieser Rückschlag sehr demotiviert. Ich wusste, dass es an meinem Zeitmanagement lag und wie man so schön sagt: Einsicht ist der erste Schritt. Ich finde, dass Selbstreflexion sehr wichtig ist, auch für die persönliche Weiterentwicklung. Daraufhin habe ich mir einen Planer zugelegt und angefangen, To-do-Listen zu schreiben. Dank einer besseren Zeiteinteilung habe ich die Prüfungen erfolgreich bestanden.’
Du siehst, das Wichtigste bei Stressfragen im Vorstellungsgespräch ist es, dich eben nicht stressen zu lassen. Antworte stattdessen ehrlich und stehe auch zu deinen Herausforderungen in der Vergangenheit. So zeigst du dem Personalverantwortlichen, dass du bereit bist, dazuzulernen.
Fangfragen im Bewerbungsgespräch
Gehörst du auch zu den Bewerbern, die auf Fangfragen im Bewerbungsgespräch gar keine Lust haben? Wir können dich beruhigen, denn eine perfekte oder ‘richtige’ Antwort gibt es hier nicht. Dein Gegenüber möchte dich mit Fangfragen aus deiner Komfortzone locken. Sie sind so formuliert, dass sie mehr über deine Persönlichkeit und Einstellung verraten als nur über fachliche Qualifikationen. Im Vorstellungsgespräch könnten das mögliche Fragen und Antworten sein:
1. Was bietet Ihnen diese Stelle, das Ihre bisherige nicht konnte?
Personaler möchten hier von dir wissen, ob deine Erwartungen an den Job durch die ausgeschriebene Stelle erfüllt werden. Gleichzeitig erfährt er, wie du über andere Menschen und insbesondere deinen alten Arbeitgeber sprichst. Du solltest also keinesfalls lästern und dich bei deiner Antwort im Bewerbungsgespräch auf persönliche Gründe beziehen.
‘Die bisherige Stelle hat mir großartige Einblicke und Erfahrungen verschafft, besonders im Bereich SEO. Allerdings habe ich erkannt, dass ich mein Potenzial in einem Umfeld wie Ihrem Unternehmen noch besser entfalten kann. Diese Position bietet mir die Möglichkeit, meine Fähigkeiten in der Suchmaschinenoptimierung weiter auszubauen, insbesondere durch die strategische Planung und Umsetzung von SEO-Kampagnen.’
2. Können Sie mir von einer Situation erzählen, in der Sie mit einem schwierigen Teammitglied zusammengearbeitet haben? Wie sind Sie damit umgegangen?
Im Vorstellungsgespräch zielt diese Frage darauf an, deine sozialen und kommunikativen Fähigkeiten zu evaluieren. Deine Antwort zeigt, wie gut du mit Konflikten umgehen kannst.
‘In meiner vorherigen Position hatte ich die Gelegenheit, mit einem Teammitglied zusammenzuarbeiten, das unterschiedliche Arbeitsweisen bevorzugte. Um die Zusammenarbeit zu verbessern, habe ich initiativ ein klärendes Gespräch geführt, um die jeweiligen Perspektiven zu verstehen. Wir konnten Kompromisse finden und eine effektive Arbeitsweise entwickeln, die für beide Seiten akzeptabel war. Dies hat nicht nur die Teamdynamik verbessert, sondern auch die Qualität unserer Arbeit gesteigert.’
Bei Fangfragen und auch Brainteaser-Fragen im Vorstellungsgespräch gilt: Lass dir auf jeden Fall genug Zeit zum Nachdenken. Nur mit souveränen und gut überlegten Antworten überzeugst du dein Gegenüber.
Key Takeaways
Mithilfe von verschiedenen Fragetypen versuchen Personalverantwortliche dich besser kennenzulernen. Denn nur so finden sie heraus, ob du wirklich zu der ausgeschriebenen Stelle passt. Indem du dich im Voraus bereits auf typische Bewerbungsfragen vorbereitest, schaffst du es, professionelle und souveräne Antworten zu geben. Im Jobinterview gilt es aber vor allem, dich von deiner authentischen Seite zu zeigen. Schließlich möchtest du auch einen Arbeitgeber finden, der zu dir und deinen Vorstellungen passt. Im Vorstellungsgespräch kannst du daher auch eigene Fragen stellen. Die Antwort des Personalverantwortlichen verrät dir, was du wissen musst.
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Häufig gestellte Fragen
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Welche möglichen Fragen erwarten mich im Vorstellungsgespräch?
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Welche Fragen sind beim Vorstellungsgespräch nicht erlaubt?
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Wie kann ich mich auf Vorstellungsgespräch-Fragen vorbereiten?
Im Vorstellungsgespräch erwarten dich Fragen zur Motivation, zu deiner Person und deinen Kompetenzen. Auch Fangfragen oder Stressfragen kommen vor. Deine Antworten verraten dem Personaler, ob du zum Unternehmen passt.
Bewerbungsfragen bezüglich deiner Religion, deiner sexuellen Orientierung, deiner politischen Richtung, deinem Kinderwunsch oder Krankheiten sind nicht erlaubt. So soll sichergestellt werden, dass niemand diskriminiert wird.
Notiere dir im Vorfeld Antworten auf typische Fragen im Vorstellungsgespräch und übe diese mit Freunden oder vor dem Spiegel. Natürlich kannst du dich aber nicht auf alle Bewerbungsfragen vorbereiten – beantworte diese am besten ehrlich und spontan.