Die Schulzeit neigt sich dem Ende zu und die Wahl einer Ausbildung oder eines Studienfachs rückt immer näher? Solltest du dich mit der Entscheidung schwertun, bist du nicht allein – schließlich gibt es so viele Optionen und Wege, die man einschlagen könnte. Wir haben einen Blick auf aktuelle Arbeitsmarkt-Trends geworfen – vielleicht ist genau dein Traumberuf dabei!
Die wichtigste Frage: Wo liegen deine Stärken und Talente?
Ganz klar: Die Entscheidung für oder gegen einen Ausbildungs- oder Studienplatz sollte nicht allein an Arbeitsmarkt-Prognosen ausgerichtet werden. Vielmehr solltest du dir gut überlegen, wo deine Stärken liegen und welche Tätigkeiten dir Spaß machen. Du arbeitest lieber an der frischen Luft, als stundenlang am Computer zu sitzen? Dann ist ein Beruf in der Software-Entwicklung wahrscheinlich nichts für dich – auch wenn Experten in diesem Bereich gerade sehr gefragt sind. Wer seine persönlichen Interessen hintenanstellt und die Entscheidung allein von den Erfolgschancen am Arbeitsmarkt oder der Höhe des Gehalts abhängig macht, wird auf lange Sicht nicht glücklich. Und am Ende wahrscheinlich doch den Job wechseln.
Arbeitsmarkt-Prognosen: Ein Blick in die Zukunft der Berufe
Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt? Diese Frage kann anhand von vielen verschiedenen Untersuchungen beantwortet werden. Schaut man sich die Entwicklung der besetzten Arbeitsstellen in unterschiedlichen Berufsfeldern an, lassen sich bereits Aussagen darüber treffen, welche Branchen wachsen bzw. wo der Bedarf an Personal steigt. Idealerweise werden jedoch auch noch andere Faktoren hinzugezogen. Beispielsweise kann durch den demografischen Wandel in Deutschland davon ausgegangen werden, dass in Zukunft immer mehr Arbeitskräfte in der Pflege benötigt werden, da die Bevölkerung immer älter wird und sich der Zeitraum der Pflegebedürftigkeit verlängert. Auch für junge Menschen, die sich gerade erst für ein Berufsfeld entscheiden, kann ein Blick in die Zukunft durchaus spannend sein. Arbeitsmarkt-Prognosen können dabei helfen, die Anforderungen eines Berufs noch besser einschätzen zu können – und machen dich möglicherweise sogar auf Berufsbilder aufmerksam, an die du noch gar nicht gedacht hattest.
Was das Suchverhalten im Internet über den Arbeitsmarkt aussagt
Die Auswertung von Arbeitsmarkt-Zahlen, Umfragen oder Experten-Prognosen sind gängige Vorgehen, um die Entwicklung des Arbeitsmarkts einzuschätzen. Für eine aktuelle Webstudie des Software-Unternehmens SEMrush wurde ein etwas anderer Weg gewählt: Untersucht wurden die Google-Suchanfragen der Deutschen rund um Ausbildung, Studium und Job. Die sogenannte „War for Talents“-Studie zeigt, nach welchen Begriffen die Deutschen im Netz suchen und wie sich die Suchanfragen im Laufe der Jahre verändert haben. Aus den Ergebnissen kann abgeleitet werden, welche Studien- und Berufsfelder im Trend liegen bzw. weniger gefragt sind und für was sich die Deutschen in Bezug auf den Job außerdem noch interessieren – zum Beispiel für Mitarbeiterrabatte, Dienstwagen oder Firmensportangebote.
„Psychologie studieren“ ist im Trend
Die Auswertung der Suchanfragen zeigt unter anderem auch, für welche Studienfächer sich deutsche Internetnutzer besonders häufig interessieren. Psychologie führt die Liste mit über 21.000 Suchanfragen pro Monat an. „Medizin studieren“ wurde 2018 durchschnittlich ca. 9.000 Mal pro Monat gegoogelt, „Lehramt studieren“ rund 7.000 Mal. Auch Jura, Informatik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen gehören zu den beliebten Studiengängen, die jeweils über 1.000 Mal gesucht wurden.
Berufe in IT und Informatik boomen
Über welche Berufe informieren sich die Deutschen am meisten? Die Auswertung der Google-Suchanfragen zeigt: Bestimmte Fachrichtungen liegen im Trend. Vor allem für Berufe in Informatik und IT scheint das Interesse zu steigen. Kein Wunder, denn in diesem Bereich entstehen zurzeit viele neue, spannende Berufe. Hintergrund ist die fortschreitende Digitalisierung und Technologisierung, die immer mehr Experten auf diesen Gebieten erfordert. Hast du zum Beispiel schon mal etwas von dem Beruf „Data Scientist“ gehört? Dieser analysiert und strukturiert große Datenmengen und wertet sie statistisch aus – eine Kompetenz, die für moderne Technologien wie Machine Learning sehr wichtig ist. Die monatlichen Suchanfragen haben sich seit 2014 versechsfacht.
Medizin, Marketing, Handwerk – wonach suchen die Deutschen?
Unsere immer älter werdende Bevölkerung wurde bereits angesprochen – umso positiver ist die Entwicklung zu bewerten, dass das Suchvolumen für den Beruf der Pflegekraft in den letzten vier Jahren um 56 % gestiegen ist. Auch Berufe, die das Leben älterer Menschen erleichtern, verbuchen steigende Suchanfragen, wie z. B. der Hörakustiker (+ 260 %) und der Orthopäde (+ 53 %). Für die Geburtshilfe bzw. Hebamme interessieren sich heute 85 bzw. 84 % mehr Menschen als noch 2014.
Zu den Berufe-Trends zählen auch Jobs im Marketing. Besonders stark gestiegen ist das Interesse am Online Marketing Manager und am Social Media Manager – jeweils um mehr als das Doppelte. Vielleicht ist ja auch für Dich ein interessantes Berufsbild dabei?
Über die Studie
Die Studie wurde von dem Softwarehersteller SEMrush in Auftrag gegeben. Die Daten beziehen sich auf Google, die in Deutschland meistgenutzte Suchmaschine. Insgesamt wurden mit dem Online Marketing-Analysetool von SEMrush über 800.000 Datensätze analysiert und im Anschluss ausgewertet.
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