Für viele Studenten gehört der Kaffee zur Vorlesung, wie die Butter aufs Brot. Noch vor einigen Jahren reihte sich Einwegbecher an Einwegbecher in den Hörsälen, doch das Bewusstsein für die damit verbundene Umweltverschmutzung steigt und immer mehr Studis steigen auf wiederverwendbare Alternativen um. Leider kannst du für deine Hochschule nicht dasselbe behaupten? Immer wieder fällt dir etwas auf, das man anders - besser! - machen könnte? Würdest du gerne etwas an den Gegebenheiten verändern und deine Uni grüner machen? Dann solltest du dir unsere Tipps und Vorschläge auf keinen Fall entgehen lassen. Mach dich stark für mehr Umweltschutz und Gerechtigkeit an deiner Uni, schließlich ist diese aus der Ausbildung der jungen Generation nicht wegzudenken und sollte daher Vorreiter sein, nicht Schlusslicht!
Gründe deine eigene Initiative!
Alleine gegen die Uni anzutreten, ist wie der Kampf von David gegen Goliath. Zum Glück musst du dich der Herausforderung aber nicht allein stellen. Wahrscheinlich hast du deinen Unmut in deinem Freundeskreis längst publik gemacht - und Zuspruch gefunden. Gleichgesinnte warten an jeder Ecke auf dich, du musst sie nur alle zusammenbringen. Das man auf diese Weise wirklich etwas verändern kann, zeigt die Greening the University e.V. Initiative an der Universität Tübingen. So wurde zum Beispiel das Projekt “Bunte Wiese” ins Leben gerufen, das ein neues Grünflächenmanagement an der Hochschule eingeführt hat. Das bedeutet weniger mähen, mehr Blumen und vor allem: mehr Biodiversität. Die Auswirkungen wurden von den Studenten der Uni erforscht und beobachtet. Das Projekt funktionierte so gut, dass es von der Stadt übernommen und nun in den öffentlichen Parks genauso angewendet wird. Die Bienen sagen Danke!
Vernetzt euch!
Eine solche Kampagne ins Leben zu rufen und zu leiten, ist gar nicht so einfach. Aber ihr könnt euch Hilfe holen. Das netzwerk n e.V. bietet tolle Möglichkeiten für Studierende, sich in Sachen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Gerechtigkeit weiterzubilden. Da gibt es zum Beispiel das Wandercoaching, ein mehrmonatiges Begleitprogramm durch zwei Coaches, die zu euch an die Uni kommen - natürlich kostenlos! Sie tauschen mit euch Wissen und Erfahrungen aus, bringen jede Menge neue Motivation mit, unterstützen euch bei eurem Vorhaben und vernetzen euch mit anderen Initiativen in ganz Deutschland. Auch themenspezifische Workshops werden angeboten und einmal jährlich gibt es eine große Konferenz mit allen Beteiligten.
Wo soll ich bloß anfangen?
So eine Universität ist ganz schön komplex: Es gibt alle möglichen Anlaufstellen, jeder ist für alles zuständig oder keiner für irgendwas. Fühlt es sich für dich manchmal so an? Wenn du mit deinen Forderungen von A nach B nach C geschickt wirst, nur um am Ende wieder bei A zu landen, kommt man sich schnell wie ein Hamster im Rad vor. Wäre es nicht toll, wenn es an der Uni eine feste Einrichtung geben würde, die sich ausschließlich um Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Gerechtigkeit kümmert und Ansprechpartner für Studierende, Mitarbeiter und Lehrende zugleich ist? Möglich ist es, wie das Green Office der Maastricht University zeigt. Es initiiert und begleitet unter Einbindung der Mitarbeiter Nachhaltigkeitsprojekte in allen Handlungsfeldern der Uni und hat dabei sogar ein eigenes Budget. Ganz ähnlich funktioniert das Nachhaltigkeitsreferat des AStA an der HTW Berlin. Seid mutig und kühn, fordert diese Strukturen an eurer Hochschule ein, denn sie können essentiell dazu beitragen die Zukunft eurer Uni zu gestalten. Indem ihr Infrastrukturen für mehr Nachhaltigkeit schafft, werden zukünftige Projekte viel besser gefördert und einfacher durchzuführen sein!
Macht die Mensa munter!
Das Essen in der Mensa ist so… Lala? Klar, die Speisen sind günstig, aber der Preis wird ja auch an anderer Stelle bezahlt. Pestizide und Insektizide vergiften unsere Felder, Tiere leiden unter unserem Speiseplan. Dass die Fleischwirtschaft einer der größten Klimakiller weltweit ist, ist mittlerweile eigentlich ausreichend bekannt, doch noch immer kommt in deiner Uni-Mensa hauptsächlich konventionell produziertes Essen auf den Tisch, statt frischer, saisonaler, regionaler und ökologischer Zutaten? Es geht auch anders! Bereits in den achtziger Jahren hat das Studentenwerk Oldenburg mit der schrittweisen Umstellung auf regionale Bioprodukte begonnen. Dabei waren sie durch langfristige Partnerschaften auch eine große Unterstützung für die Umstellung der Landwirtschaftsbetriebe. Aber Bio ist teuer? Wir haben nachgeschaut und tatsächlich unterscheiden sich die Preise kaum von denen “traditioneller” Mensen. In Berlin hat außerdem die erste rein vegetarisch-vegane Mensa Deutschlands aufgemacht. Auch hier sind die Lebensmittel zu 60 Prozent Bio, außerdem wird regional und saisonal gekocht. Mit der richtigen Herangehensweise ist es also zu schaffen, nicht nur die lästigen Einwegbecher loszuwerden, sondern auch unser Essverhalten umweltgerechter zu gestalten!
Wer liefert eigentlich den Strom für die Uni?
Licht, Heizung, Internet - Gebäudemanagement bietet jede Menge Möglichkeiten, sich in eine grüne Richtung zu bewegen. Entsprechen die Lampen eigentlich den neuesten Standards in Sachen Energieeffizienz? Wie sieht es mit der Heizung aus? Und wer liefert eigentlich den Strom für die Uni? Computer, Beamer und Co versorgen sich schließlich nicht selbst. Mittlerweile gibt es ja jede Menge Ökostrom-Anbieter, da gibt es bestimmt einen Versorger, der sich über eine Kooperation mit deiner Hochschule freuen würde.
Ein weiterer Punkt ist die Müllentsorgung. Gibt es an deiner Uni die Möglichkeit der Mülltrennung oder kommt alles in einen großen Eimer? Recycling is real - und verringert unseren Rohstoffverbrauch enorm. Ressourcen sparen kann so einfach sein!
Nachhaltigkeit in Lehre und Forschung
Natürlich gibt es bereits einige Fächer, die Nachhaltigkeit und Umweltschutz in ihr Curriculum integrieren. Geographie, Biologie, Agrarwissenschaften, Architektur – die Liste lässt sich noch eine Weile fortführen. Doch das Angebot richtet sich in der Regel nur an Studierende der jeweiligen Fachrichtung. Doch es müsste viel weiter gedacht werden, ein Lehrprogramm für Alle wäre da das Richtige? Wieder ist es die Uni Tübingen und ihre studentische Initiative, die es vormachen. Das Studium Oecologicum ist ein transdisziplinäres Lehrangebot zu Nachhaltiger Entwicklung und richtet sich an alle Studierenden. Mittlerweile werden jedes Semester um die 25 Kurse angeboten, die sich mit Themen wie sozialer Ungerechtigkeit, Klimawandel und Ressourcenknappheit beschäftigen. Auch andere Hochschulen bieten immer mehr Möglichkeiten in dieser Richtung an, warum sollte deine Uni also nicht auch dabei sein?
Als eine Institution, die zukünftige Generationen ausbildet und in diese investiert, ginge die Glaubwürdigkeit schnell verloren, würde man nicht mit der Zeit gehen und nachhaltige Prozesse in den Hochschulbetrieb integrieren. Reallabor Uni - Alternativen praktisch testen und theoretisch direkt selbst untersuchen, wie im Fall der “Bunten Wiese”, so können Nachhaltigkeit und Umweltschutz im universitären Alltag gelebt werden.
Wir hoffen, dass du einige tolle Denkanstöße bekommen hast und mit unseren Tipps für Veränderungen sorgen kannst!
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