Eine richtige Ernährung ist vielen Menschen heute wichtiger denn je und vielen läuft dabei der Begriff “Superfood” über den Weg. Sie werden gepriesen als “gut für die Gesundheit” und man findet sie überall: Avocados, Gojibeeren, Chiasamen und und und… Viele sind bereit einen teuren Preis für diese Lebensmittel bezahlen, die meist vom anderen Ende der Welt kommen, um hier als Essenz der gesunden Ernährung verkauft zu werden. Doch wie gesund und nachhaltig sind Superfoods eigentlich?
Den Begriff gab es bereits vor den 2000ern, erst jedoch in den letzten Jahren ist er, vermutlich auch geschuldet an der Beliebtheit der vegetarischen und veganen Ernährung, allgegenwärtig präsent. Genutzt wird dieser Begriff oft im Marketing, um den Käufern die angeblichen Gesundheitsvorteile bestimmter Lebensmittel und Früchte in den Vordergrund zu stellen. Wissenschaftlich sind die gesundheitlichen Auswirkungen oft umstritten und auch die EU verbietet das Werben mit Begriffen wie “Superfood”, solange eine wissenschaftliche Wirkung nicht erwiesen ist.
Alternativen zu Superfoods
Für viele Superfoods gibt es günstigere und regionale Alternativen, die genau so gesund sind und im Wesentlichen den Geldbeutel schonen:
- Açai-Beeren: Die aus dem Amazonas-Gebiet stammende Beeren sind bekannt für ihr Fruchtfleisch, das viele Antioxidantien enthält und proteinreich ist. Außerdem soll es beim Abnehmen helfen und eine echte Vitaminbombe sein. Mit einem Preis von rund 16 Euro pro 100 Gramm ist das Pulver der Beere kein Schnäppchen. Früchte, die mindestens genauso vitamin- und nährstoffreich sind, sind Heidelbeeren, Brombeeren, schwarze Johannisbeeren und auch Sanddorn. Diese sind durch einen günstigen Anbau in Deutschland wesentlich preiswerter und schmecken im Smoothie genau so gut.
- Goji-Beeren: Auch die wesentlich günstigeren Goji-Beeren sind mit einem Preis von 3,63 Euro pro 100 Gramm immer noch nicht günstig. Die aus China stammende Beere wird oft als Glücksbeere bezeichnet und enthält neben vielen wichtigen Vitaminen und Oxidantien auch Karotinoide. Leider werden in den Beeren oft Pestizidrückstände gefunden, die alles andere als gesundheitsfördernd wirken. Eine günstigere, heimische Alternative ist die Himbeere. Diese enthält zwar nicht genau so viele Proteine und Betacarotin, in Kombination mit Spinat und Aprikosen jedoch ist diese Kombination wesentlich nährstoffreicher und umweltfreundlicher.
- Chia-Samen: Die in Mexiko beheimateten, relativ günstigen Chia-Samen sind bekannt für ihre Omega-3-Fettsäuren, Nahrungsfasern, die sich positiv auf die Verdauung auswirken und Proteine. Das einzig Negative an den Samen ist der lange Transportweg. Eine regionale Alternative sind Leinsamen aus europäischem Anbau. Diese haben so ziemlich die gleichen Nährwerte und kosten weniger als die Hälfte. Außerdem schmecken Leinsamen sowohl in gebackenem Brot als auch im Müsli gut.
- Quinoa: Auch Quinoa stammt natürlich nicht aus Deutschland. Die größten Mengen werden aus Bolivien oder Peru importiert und haben somit einen langen weg hinter sich. Der Pflanze werden essentielle Aminosäuren, hochwertige Fettsäuren und viel Magnesium sowie Kalzium zugesprochen und das macht sie zur Basis von vielen Lebensmitteln. Ein guter Ersatz für Quinoa ist unter anderem einfacher Hafer, Hirse, Kartoffeln oder auch Reis. Wichtig ist es, auch bei Getreide möglichst abwechslungsreich zu essen.
- Granatapfel: Auch wenn der Granatapfel mittlerweile genau so im Supermarkt bei den Lebensmitteln zu finden ist, wie eine Banane, gibt es heimische Alternativen, die genau so, wie der Granatapfel, reich an Kalzium, Kalium und Eisen sind. Darunter fallen unter anderem Himbeeren, Brokkoli und auch Rucola.
Es ist also nicht immer nötig, auf teure Lebensmittel zurückzugreifen, die einen weiten Exportweg zurückgelegt haben und dabei viel CO² verursacht haben. Regionale, günstige Alternativen sind mindestens genau so gesund wie Superfoods und kosten nur einen Bruchteil der exotischen Verwandten. Das spart natürlich einiges an Geld, was vor allem für Studenten praktisch ist, die an chronischer Geldknappheit leiden und sich trotzdem gesund ernähren wollen. Natürlich ist es wichtig, sich trotzdem ausgewogen zu ernähren und ausreichend Nährstoffe zu sich zu nehmen.
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