Wie du trotz eines begrenzten Budgets während des Studiums reisen kannst und dabei die (vielleicht) beste Zeit deines Lebens hast.
Immer wieder hört man als StudentIn Sprüche wie „So viel Zeit wie im Studium hast du nie wieder“, „Student müsste man sein“ oder „Genieß es, solange du noch kannst“. Aber was, wenn es nicht nur den einzigen Faktor Zeit gibt, sondern andere Dinge, die Möglichkeiten begrenzt halten?
Viele Studenten, du selbst vielleicht nicht ausgeschlossen, wollen die neu gewonnene Freiheit ihrer Zeitplanung in vollen Zügen auskosten. Reisen in den Semesterferien, an den Wochenenden oder je nach Stundenplan sogar unter der Woche einen Kurztrip machen? Kein Problem. Aber von welchem Geld?
Studieren ist ein Vollzeitjob, wie man so schön sagt. Ein unbezahlter allerdings. Kein Grund, die Reiselust komplett in Vergessenheit geraten zu lassen. Es gibt viele Möglichkeiten, um die Finanzierung auf verschiedenste Weisen zu bewältigen:
Der Grundsatz: Off-Season
Dieser erste Punkt ist nicht unbedingt ein Aspekt, den du aktiv beachten musst. Es ist grundsätzlich so, dass die Semesterferien (die um Längen umfangreicher sind als Schulferien) eine super Gelegenheit bieten, Reisen zu Schnäppchenpreisen zu finden und zu buchen. Es gibt Zeiträume, in denen einfach niemand außer Studenten frei hat. Reiseveranstalter, Hotels, Fluggesellschaften und andere Transportmitteldienstleister wollen natürlich trotzdem ihre Plätze voll belegen und senken die Preise in der Regel enorm. Dein Vorteil!
Der Klassiker: Studentenjob
Du hast während des Studiums Zeit und Energie, einen Nebenjob zu machen? Perfekt! Der Studentenjob ist der wohl offensichtlichste Weg, sich ein paar Euro dazu zu verdienen. Ob in der Gastronomie, als studentische Hilfskraft an der eigenen Universität oder vielleicht sogar in der angestrebten Berufsrichtung – die meisten Studentenstädte bieten eine Fülle an Jobangeboten mit geringer Stundenanzahl. Oftmals sind Studenten besonders gefragt, weil sie im Gegensatz zu Schülern oder Berufsanfängern auch unter der Woche flexibel sind. Vorausgesetzt, der Studiengang gibt das her.
Der Taktische: Make old to gold
Und damit meine ich nicht etwa den Verkauf von geerbtem Schmuck oder dem Tausch von Omas goldener Zahnkrone zu Bargeld. Vielmehr geht es darum, dass du (auch im Hinblick auf den höchstwahrscheinlich begrenzten Platz im WG- oder Wohnheimzimmer) Dinge verkaufst, die du nicht mehr brauchst. Ob Bücher, Klamotten, Dekoration oder Möbel. Auf diversen Plattformen im Internet wie Kleiderkreisel, Ebay Kleinanzeigen oder Shpock lassen sich ungewollte Altlasten schnell verkaufen. Alternativ gibt es im echten Leben immer mal wieder Flohmärkte und Tausch-/Verkaufsbörsen an der Universität (werden oft in Facebook-Gruppen, Uni-Mitteilungen oder schwarzen Brettern beworben). Unter Umständen muss für den Verkauf etwas Zeit investiert werden, finanziell kann es sich aber durchaus lohnen. Wer weiß, welchen Wert dein „Ballast“ für Andere noch haben kann!
Die helfende Hand: Couchsurfing
Ungewohnt? Ganz sicher. Riskant? Unter Umständen. Wenn du dich wohlfühlst und in guter Gesellschaft eines Reisebuddys bist, kann eine Unterkunft per Couchsurfing eine super Alternative zu überteuerten Hotels und sogar bezahlbaren Airbnbs und Hostels sein. Denn: Couchsurfing ist eine Plattform für Menschen, die komplett kostenfrei ein Bett, Sofa oder sogar ein ganzes Zimmer als Schlafmöglichkeit für Fremde zur Verfügung stellen. Der Gedanke dahinter ist, neue Menschen und deren Kultur ganz ohne kapitalistischen Hintergrund kennenzulernen. Wenn du gute Menschenkenntnis besitzt und zusätzlich gerne mit Fremden connectest, hast du in Nullkommanichts einen kostenlosen Insider-Guide. Das einhergehende Risiko sollte aber auf keinen Fall unter den Teppich gekehrt werden. Also: Vorsicht bei der Gastgeberwahl und immer im Voraus über mögliche Alternativen von Unterkünften in der bereisten Stadt informieren.
Genauso wie du selbst bei anderen übernachten kannst, kannst du natürlich auch für andere Reisende einen Teil deiner Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Die Community sieht im Geben und Nehmen den wichtigsten Teil des Konzepts.
Der Nomade: Untermieter gesucht
Wenn du vorhast, länger als ein paar Tage zu verreisen und zum Beispiel in den Semesterferien mehrere Wochen am Stück nicht in deiner Wohnung sein wirst, gibt es die Option „Zwischenmieter“. In der Regel sind Mitbewohner dem gegenüber aufgeschlossen, du solltest es aber unbedingt im Voraus ansprechen. Auch, wenn du den anderen Menschen in deiner Wohnung nicht wirklich Rechenschaft schuldest, ist es respektvoll und rücksichtsvoll, sich vielleicht sogar gemeinsam um die Suche nach einem temporären Bewohner oder einer Bewohnerin zu kümmern. In seltenen (aber nicht unmöglichen!) Fällen, findest du jemanden, der in deiner Wunschstadt wohnt und im Zeitraum deiner Reise mit dir Wohnungen tauscht. Wie gesagt, nicht unmöglich, aber äußerst schwer zu finden.
Der Unkomfortable: Billige und lange Verbindungen
FlixBus, BlablaCar und Co sind nicht nur viel umweltfreundlicher im Vergleich zu einem Kurzstreckenflug in die Wunschstadt, sondern oftmals auch viel günstiger. Die Kehrseite: Man ist oft mehrere Stunden länger unterwegs. Aber als reisewütige/r Student/in bleibt manchmal keine andere Option, als in den sauren Apfel zu beißen und eben die günstigste Verbindung zu buchen. In Kombination mit dem nächsten Aspekt kommt man wohl am effizientesten weg.
Der Soziale: Unterkunft bei Freunden
Später im Leben wesentlich weniger Zeit haben, Freunde zu besuchen? Weit verstreut lebende Bekannte, Verwandte und Liebgewonnene regelmäßig zu sehen? Dieser Fall wird eintreten. Das ist kein Geheimnis. Warum nicht also nutzen, was das eigene Netzwerk hergibt? Natürlich geht es nicht darum, das eigene Heim möglichst wenig zu bewohnen und im Prinzip bei seinen Kontakten zu wohnen, sodass die eigene Wohnung mehr Alibi als tatsächlicher Rückzugsort ist. Vielmehr möchte ich dafür plädieren, gute Freundschaften weiter wachsen zu lassen und sie zu stärken. Durch gegenseitiges Einladen, Zeit verbringen, Unterkunft bieten. Kostenpunkt dafür gleich null. Vorausgesetzt, die besuchte Person ist mit dem eigenen Besuch einverstanden. Am besten du klärst deine Reise im Vorfeld ab. Nicht, dass es böse Überraschungen an der Wohnungstür gibt. Ansonsten ist da ja auch noch die Alternative Couchsurfing …
Also: Wo ein Wille, da ein Weg. Lass dich nicht von begrenzten finanziellen Mitteln einschüchtern oder zurückhalten. Wenn man etwas erfinderisch werden möchte und kann, ist das Reisen während des Studiums durchaus möglich.
Wie du das Ganze ausweitest und mit ein bisschen Vorbereitung und Engagement auch dein Auslandssemester finanzieren kannst, liest du in meinem nächsten Beitrag.
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