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Viele Schulabgänger streben eine Ausbildung in der Pflege an. Hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan, wie du nachfolgend erfahren wirst.

Welche Pflegeberufe gibt es?

Der medizinische Fortschritt erlaubt es uns, ein hohes Alter zu erreichen. Mit dem Alter kommen allerdings oft geistige und körperliche Einschränkungen. Viele Menschen sind in ihren letzten Lebensjahren deshalb auf fremde Hilfe angewiesen. Da der demografische Wandel voranschreitet, nehmen Pflegeberufe in Zukunft einen immer größeren Stellenwert ein.

Pflegefachkräfte werden aber nicht nur in der Altenpflege gesucht. Auch in der Betreuung von Kranken, Menschen mit Behinderungen sowie Kindern hast du einen Beruf mit guten Jobaussichten. Mit einer Ausbildung im Pflegebereich kannst du in verschiedenen Einrichtungen arbeiten, zum Beispiel

  • in Senioren- oder Altenpflegeheimen,
  • bei ambulanten Pflegediensten,
  • in Kindertagesstätten,
  • in Gesundheitszentren,
  • in Krankenhäusern und Fachkliniken sowie
  • in Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen.

Im Altenpflegebereich betreust und vorsorgst du, zum Beispiel als Fachkraft für Pflegeassistenz, Altenpfleger oder Altenpflegehelfer, ältere Menschen. Der Arbeitsbereich hat sehr gute Zukunftsperspektiven. Wenn du in der Altenpflege arbeiten möchtest, solltest du den Umgang mit älteren Menschen mögen und einfühlsam sein. Wenn du gerne mit Kindern arbeitest, ist eine Ausbildung zum Erzieher, Kinderkrankenpfleger oder Kinderpfleger womöglich die richtige Wahl. Bei der Betreuung und Pflege von Kindern sind vor allem Einfühlungsvermögen, Ausdauer und Geduld gefragt.

Auch medizinische Berufe zählen weitgehend zu den Pflegeberufen. Ob im Pflegeheim, in der Reha-Klinik oder im Krankenhaus: Als Krankenpfleger, Kinderkrankenpfleger oder Krankenpflegehelfer betreust du pflegebedürftige und kranke Menschen. Du begleitest die Patienten vor und nach operativen Eingriffen, versorgst Wunden, legst Verbände an und übernimmst auch administrative Aufgaben.

Eine weitere Gruppe, die auf die Unterstützung und Pflege anderer angewiesen ist, sind Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Diese sind aus verschiedenen Gründen oft nicht in der Lage, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Als Heilerziehungspfleger oder -pflegehelfer unterstützt du sie dabei, ihr Leben so selbstständig wie möglich zu gestalten.

Hand hält Stetoskop

Pflegefachfrau/ Pflegefachmann: Die neue generalistische Pflegeausbildung

Seit dem Jahr 2000 gibt es eine neue, generalistische Pflegeausbildung: Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann. Die Ausbildung wurde eingeführt, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen und einheitliche Standards zu schaffen. Die Fokussierung auf einen bestimmten Fachbereich entfällt. Die generalistische Ausbildung erlaubt es dir, später in verschiedenen Bereichen zu arbeiten.

Die Ausbildungsberufe Krankenpfleger, Kinderkrankenpfleger und Altenpfleger waren bislang getrennt. Die Auszubildenden wurden in den jeweiligen Ausbildungen auf die Arbeit in einem bestimmten Fachbereich vorbereitet. Der Wechsel in andere Pflegebereiche war oft nur über Umwege möglich. Die generalistische Ausbildung verbindet die drei Berufsausbildungen miteinander.

Der Grund: Wie in vielen anderen Bereichen ist heute auch im Pflegebereich eine höhere Flexibilität gefragt. Allroundkräfte wie der Pflegefachmann bzw. die Pflegefachfrau können deutlich mehr Aufgaben übernehmen.

Wie ist der Ablauf der neuen Pflegeausbildung?

In den ersten beiden Ausbildungsjahren erlangen alle Auszubildenden dasselbe Fachwissen. Hier spielt es also noch keine Rolle, welche Fachrichtung du später eventuell einschlagen möchtest. Anschließend kannst du dich für eine Fachrichtung entscheiden. Durch die Spezialisierung ist zum Beispiel ein Abschluss als Kinderkrankenpfleger möglich. Setzt du die generalistische Pflegeausbildung ohne Spezialisierung fort, schließt du sie mit dem Abschluss Pflegefachmann/ Pflegefachfrau ab.

Die generalistische Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre. Es handelt sich um eine Vollzeitausbildung. Sie kann aber auch als Teilzeitausbildung absolviert werden. Interessant ist das zum Beispiel für Personen, die eine Umschulung anstreben. Die Teilzeitausbildung kann allerdings bis zu fünf Jahre dauern.

Die Ausbildung setzt sich aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen. Die praktische Ausbildung findet zumeist bei dem Träger statt, mit dem du den Ausbildungsvertrag abgeschlossen hast. Der praktische Unterricht kann aber auch in anderen Einrichtungen stattfinden, so dass du möglichst viele Versorgungsbereiche durchlaufen kannst.

Welche Voraussetzungen musst du für die generalistische Ausbildung erfüllen?

Die wichtigste Voraussetzung für den Einstieg in die generalistische Pflegeausbildung ist der Realschulabschluss (Mindestanforderung).

Über einen guten Hauptschulabschluss ist es ebenfalls möglich, die neue Ausbildung zu absolvieren. In diesem Fall erlangst du den Beruf des Pflegefachmanns bzw. der Pflegefachfrau über die Pflegeassistenten- oder Pflegehelfer-Ausbildung. Nach erfolgreich bestandener Prüfung kannst du die Ausbildung zur Pflegefachkraft antreten. Durch deine vorherige Ausbildung hast du möglicherweise Anspruch auf eine Ausbildungsverkürzung. Sprich dazu am besten mit der Einrichtung, bei der du die generalistische Ausbildung absolvieren möchtest.

Auch in gesundheitlicher Hinsicht musst du für den Beruf geeignet sein. Die Einrichtung verlangt dafür ein aktuelles Gesundheitszeugnis. Weiterhin solltest du dich durch ein hohes Maß an Zuverlässigkeit auszeichnen.

Wie hoch ist die Ausbildungsvergütung?

Du hast dich für eine Ausbildung oder ein Studium im Pflegebereich entschieden? Dann dürfte auch das für dich interessant klingen: Die einheitliche generalistische Pflegeausbildung soll wie erwähnt attraktiver sein als vorherige Ausbildungsmodelle, und dazu gehört eine angemessene Ausbildungsvergütung. In einigen Pflegeausbildungen wurden zuvor keine Gehälter an die Auszubildenden gezahlt. Die Höhe der Vergütung hängt von der jeweiligen Einrichtung ab. Einrichtungen mit großen Trägern bezahlen in der Regel nach Tarif.

Beruflicher Aufstieg: Weiterbildungen in der Pflege

Oder bist du bereits im Pflegebereich tätig und möchtest dich mit einer Fortbildung für mehr Verantwortung und neue Aufgaben qualifizieren? Das Angebot an Weiterbildungen in der Pflege ist umfangreich. Welche Lehrgänge für dich geeignet sind, hängt von deinem Ausbildungsberuf und deinem derzeitigen Job ab. Während dich einige Fortbildungen auf leitende Tätigkeiten vorbereiten, sind andere auf spezielle Zusatzarbeiten ausgerichtet.

Pflegeausbildungen, die für dich infrage kommen könnten, sind zum Beispiel:

  • Fachwirt/in für Gesundheits- und Sozialwesen
  • Fachkrankenpfleger/in (zum Beispiel mit dem Schwerpunkt Palliativpflege oder Onkologie)
  • Pflegesachverständige/r
  • Diabetes-Berater/in

Unabhängig von einer umfangreichen Weiterbildung solltest du deine Kenntnisse stets erweitern. Dafür eignen sich kurze Auffrischungskurse. Beachte aber, dass diese Weiterbildungen in der Regel nicht bezahlt werden. Dafür kannst du sie flexibel, zum Beispiel an den Wochenenden oder in Teilzeit, absolvieren und so weiterhin in deinem Beruf arbeiten.

Eine andere Möglichkeit, sich in der Pflege weiterzubilden, ist ein Studium. Klassische Studiengänge in diesem Bereich sind Gerontologie (für Jobs im Bereich Altenpflege), Gesundheitsmanagement oder Pflegemanagement. Die Zugangsvoraussetzungen dafür unterscheiden sich je nach Universität und Studiengang. Übrigens: Ein Pflegestudium kannst du häufig auch mit einer abgeschlossenen Ausbildung aufnehmen. Auch ein duales Studium ist teilweise möglich.

Fazit: Eine Pflegeausbildung für verschiedene Berufe

Die generalistische Pflegeausbildung kombiniert mehrere Ausbildungen und bietet dir die Chance, in diversen Pflegebereichen zu arbeiten.

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