YoungCapital Blog für Unternehmen

Hendrik Büsken ist Head of Regional Sales bei YoungCapital Deutschland. Manchmal ist der 29-Jährige aber auch Übersetzer. Und zwar immer dann, wenn Unternehmen und ihre jungen Mitarbeiter:innen nicht die gleiche Sprache sprechen - in diesen Situationen braucht es viel Fingerspitzengefühl und Verständnis. Genau das bringt Hendrik Büsken, der als Millennial zwischen der Gen Z und den älteren Generationen steht, mit. 

Die Arbeitswelt steht vor einem großen Umbruch. Die Babyboomer werden innerhalb der kommenden zehn Jahre in Rente gehen, die Gen Z kommt nach und nach im Berufsleben an. Warum ist das eine Herausforderung für Unternehmen?

Die Vertreter:innen unserer Kunden sind oft nicht im gleichen Alter wie unsere Zielgruppe. Viele haben ihr Berufsleben vor 30 oder 40 Jahren begonnen und sind mit ganz anderen Werten in der Arbeitswelt aufgewachsen - daran halten viele bis heute fest. Das entspricht aber nicht der Arbeitsrealität des 21. Jahrhunderts. Und vor allem nicht den Wünschen der Gen Z.

Welche Wünsche bringt die Gen Z mit ins Arbeitsleben?

Für junge Menschen stehen häufig die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen im Vordergrund. Wenn man dann auf der anderen Seite ältere Kolleg:innen hat, für die der Gesamterfolg des Unternehmens an erster Stelle steht, wird es schwierig. An dieser Stelle kommen wir ins Spiel.

Wie vermittelt YoungCapital in diesen Situationen?

Wir sehen die Bedürfnisse der Gen Z und wertschätzen sie auch. Es ist nämlich ihr gutes Recht, diese Ansprüche zu stellen. Genau das “übersetzen” wir dann für unsere Kunden und machen ihnen klar, dass für die jungen Mitarbeiter:innen andere Thematiken wichtig sind als noch vor ein paar Jahren. Wir erklären, inwieweit die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden sollten, damit Unternehmen erfolgreich und langfristig mit den jüngeren Generationen zusammenarbeiten können 

Mit welchen dieser angesprochenen Thematiken wirst du bei YoungCapital am häufigsten konfrontiert?

Flexible Arbeitszeiten und flexible Arbeitsplätze sind ein enorm wichtiges Thema für die Gen Z . Es ist zwar kein Geheimnis mehr, dass die Möglichkeit, aus dem Homeoffice zu arbeiten, für junge Menschen wichtig ist -  sie wollen dabei aber auch, dass ihr Arbeitgeber klare Strukturen kommuniziert: Wie oft, an welchen Tagen und wie lange kann ich aus dem Homeoffice arbeiten? Es reicht nicht, einfach nur grundsätzlich zu sagen, dass die Arbeit aus dem Homeoffice erlaubt ist. Ein weiteres beliebtes Thema ist die Gleitzeit. Es gibt Menschen, die gerne um 8 Uhr mit der Arbeit anfangen, andere starten lieber um 10 Uhr. Das ist in den meisten klein- und mittelständischen Unternehmen aber nicht die Realität, die Mitarbeiter:innen fangen häufig vor 8 Uhr an und sind um 17 Uhr wieder zuhause. Wenn diese Betriebe langfristig und erfolgreich mit jungen Menschen zusammenarbeiten wollen, muss auch die Arbeitszeit individueller geregelt werden. 

Wie verständnisvoll sind Kunden bei diesem Thema?

Man muss es ihnen richtig erklären - genau das ist unsere Aufgabe. Viele Betriebe tun sich schwer damit, alte Strukturen wie starre Arbeitszeiten, die vor 8 Uhr anfangen, aufzubrechen. Manche Unternehmen haben fälschlicherweise den Eindruck, dass junge Mitarbeiter:innen, die später in den Arbeitstag starten wollen, ein Problem mit der Arbeitsmoral haben. Wenn diese Missverständnisse aus dem Weg geräumt sind, müssen natürlich auch noch die Gegebenheiten angepasst werden: Wenn einige Mitarbeiter:innen erst um 10 Uhr anfangen, muss es auch die Möglichkeit geben, um 18 Uhr noch vor Ort zu sein. Darüber muss man offen sprechen. Vor allem müssen wir den Unternehmen klar machen: Wenn ihr junge Menschen langfristig binden wollt, müsst ihr diese Thematiken anpassen. Das wird in Zukunft essentiell für Unternehmen.

Inwiefern?

Unternehmen müssen aktuell immer noch um neue Mitarbeiter:innen kämpfen. Vor allem Menschen, die die Digitalisierung in Betrieben vorantreiben, werden immer wichtiger. Und genau diese Expertise liefert die Gen Z, die digital aufgewachsen ist. Aber auch wenn Unternehmen junge Mitarbeiter finden und von sich überzeugen können, haben viele noch Sorgen. 

Welche genau?

Viele Unternehmen haben über Jahrzehnte Fachkräfte angelernt, die ein selbstverständliches Commitment für das Unternehmen mitgebracht haben. Wenn diese Unternehmen dann plötzlich mit Menschen zu tun haben, die sprunghafter sind und sich häufig nicht ihr ganzes Berufsleben an eine einzige Firma binden wollen, kommt es oft zu Unsicherheiten. Unsere Kunden wollen in der Regel Mitarbeiter:innen, mit denen sie langfristig planen können. 

Auf der anderen Seite neigt vor allem die jüngste Generation auf dem Arbeitsmarkt immer stärker zum Jobhopping.

Genau. Deshalb ist es wichtig, einen Vermittler wie YoungCapital zu haben. Unsere Sales-Teams stehen den Unternehmen zur Seite, unsere Recruiter:innen stehen in täglichem Austausch mit den Kandidat:innen und sprechen über ihre Sorgen und Wünsche.  

Stichwort Sorgen: Viele junge Menschen haben laut aktueller Studien kein Problem damit, zeitnah ihren Job zu kündigen, wenn sich ihre Arbeit nicht mit ihren Vorstellungen deckt. 

Ja, wir merken immer wieder, dass viele junge Menschen zum Beispiel ein Problem damit haben, kritische Gespräche über ihre Arbeitsleistung zu führen und im Zweifelsfall lieber den Arbeitgeber wechseln. Auch hier kann YoungCapital vermitteln: Wir passen die Kritik an der Leistung eines Mitarbeiters an die Kommunikationsweise der Gen Z an. Es ist wichtig, den jungen Menschen mitzugeben, warum eine Anpassung ihres Verhaltens auch für sie einen positiven Effekt hat. Generationengerecht zu kommunizieren garantiert langfristig den Arbeitserfolg für beide Seiten. Deshalb kommunizieren wir immer in beide Richtungen mit Kunden und Kandidat:innen.

Was macht YoungCapital zum Spezialisten in dieser Kommunikation?

Unsere Mitarbeiter:innen. Wir sind selbst jung und kennen beide Seiten. In den ersten sechs Monaten meiner Ausbildung zum Bankkaufmann habe ich jeden Freitag die Kaffeemaschinen auf drei Etagen gesäubert. Das Jackett durfte ich dabei nicht ausziehen. (lacht). Ich habe mir darüber damals überhaupt keine Gedanken gemacht. Ich war zwar schon immer ein selbstbewusster Mensch, aber solche Aufgaben habe ich damals einfach als normal hingenommen. So etwas ist heutzutage für junge Menschen im Arbeitsleben anders. Selbst ich merke mit meinen 29 Jahren den Unterschied: Da gab es ein absolutes Umdenken, viel extremer als zwischen vorherigen Generationen. Heranwachsende Menschen wachsen durch die Digitalisierung mit viel mehr Eindrücken auf, sodass sie bestimmte Situationen völlig anders wahrnehmen und einschätzen. Ich als Millennial merke, dass ich zwischen den Generationen stehe, ich verstehe beide Seiten.  

Wie vermittelt YoungCapital bei seinen Kunden konkret zwischen den Generationen? 

Das ist total individuell und hängt vom Gesprächsbedarf der Unternehmen ab. Mit den meisten Kunden treffen wir uns alle zwei Wochen zu einem digitalen Kaffee und einmal im Quartal persönlich, besprechen aktuelle Thematiken und tauschen Feedback aus. Unsere Recruiter:innen stehen in täglichem Austausch mit den Kandidat:innen, die Kommunikation ist viel offener, weil sie im gleichen Alter sind. Das senkt unserer Erfahrung nach auch die Kommunikations-Hemmschwelle für Feedback. Das übersetzen unsere Sales-Teams dann wiederum im Gespräch mit den Unternehmen - und andersherum. 

Haben Sie Fragen oder Erfahrungen, die Sie mit unserem Head of Regional Sales teilen möchten? Sie erreichen Hendrik Büsken unter h.buesken@youngcapital.de

 

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