Lohnfortzahlung

In diesem Leitfaden finden Arbeitgeber alle Infos über die Lohnfortzahlung. Wir ergründen für Sie die essenziellen Aspekte, beginnend mit einer klaren Definition und den zugrunde liegenden gesetzlichen Bestimmungen. Zudem klären wir, unter welchen Voraussetzungen ein Anspruch auf die Zahlung besteht. Sie erfahren, wie diese Regeln in verschiedenen Kontexten wie bei Krankheit, Unfällen, Schwangerschaft und Mutterschutz Anwendung finden. Weiterhin beleuchten wir die Dauer und den Umfang der Lohnfortzahlung, einschließlich der 6-wöchigen Standardzahlung und der speziellen Regelungen für privat Versicherte. Abschließend bieten wir ein praktisches Berechnungsbeispiel, das Ihnen hilft, die Höhe der Lohnfortzahlung korrekt zu ermitteln.

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Was ist Lohnfortzahlung?

Der Definition nach ist eine Lohnfortzahlung eine gesetzliche Verpflichtung des Arbeitgebers. Arbeitnehmern wird ihr Gehalt weiterhin ausgezahlt, auch wenn diese aus verschiedenen Gründen wie Krankheit, Arbeitsunfällen oder bei bestimmten gesetzlichen Freistellungen (zum Beispiel Mutterschutz) temporär nicht in der Lage sind zu arbeiten. Diese Regelung dient dazu, den Lebensstandard der Arbeitnehmer während ihrer Fehlzeiten und im Krankenstand zu sichern. So wird finanzielle Kontinuität gewährleistet, damit sich die Betroffenen voll auf ihre Genesung oder die Bewältigung ihrer persönlichen Situation konzentrieren können, ohne zusätzliche finanzielle Sorgen.

Anspruch auf Lohnfortzahlung

Der Anspruch auf Lohnfortzahlung ist ein zentrales Element im Arbeitsrecht, das Arbeitnehmern die finanzielle Sicherheit bei verschiedenartigen Abwesenheiten von der Arbeit gewährt. Um diesen Anspruch geltend zu machen, müssen spezifische Voraussetzungen erfüllt sein, die je nach Situation variieren:

  • Lohnzahlung bei Krankheit: Arbeitnehmer haben Anspruch auf Lohnfortzahlung, wenn sie aufgrund einer Krankheit arbeitsunfähig sind. Der Anspruch besteht in der Regel für bis zu 6 Wochen. Die Arbeitsunfähigkeit muss durch ein ärztliches Attest nachgewiesen werden, das dem Arbeitgeber unverzüglich vorzulegen ist. Alle weiteren Informationen finden Sie unserem Artikel dazu.
  • Lohnfortzahlung während der Schwangerschaft und im Mutterschutz: Schwangere Arbeitnehmerinnen erhalten Lohnfortzahlungen während des Mutterschutzes, der in der Regel 6 Wochen vor der Entbindung beginnt und acht Wochen danach endet, bei Mehrlings- oder Frühgeburten verlängert sich diese Zeit.
  • Lohnfortzahlung an Feiertagen: Arbeitnehmer haben Anspruch auf Lohnfortzahlungen für Feiertage, wenn diese auf einen regulären Arbeitstag fallen. Es wird so gehandhabt, als hätte der Arbeitnehmer an diesem Tag regulär gearbeitet.
  • Lohnfortzahlung während der Elternzeit: Während der Elternzeit besteht in der Regel kein Anspruch auf Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber, da das Arbeitsverhältnis als ruhend gilt. Stattdessen können berechtigte Eltern Elterngeld beantragen.
  • Lohnfortzahlung bei Arbeitsunfällen und Unfällen: Im Falle eines Arbeitsunfalls oder eines auf dem Weg zur Arbeit erlittenen Unfalls haben Arbeitnehmer ebenfalls einen Anspruch auf 100 Prozent Lohnfortzahlung für die Dauer von bis zu 6 Wochen. Diese Leistung wird oft durch die Berufsgenossenschaft ergänzt oder übernommen.

Wie lange haben Arbeitnehmer Anspruch auf Lohnfortzahlung?

Lohnfortzahlung aufgrund von Krankheit, Arbeitsunfällen oder anderen spezifischen Gründen wie Schwangerschaft, Mutterschutz oder Feiertagen wird vom Arbeitgeber für bis zu 6 Wochen, also 42 Tage (mit Wochenenden), geleistet. Während des Mutterschutzes sowie an gesetzlichen Feiertagen erfolgt die Fortzahlung des Entgelts ohne Arbeitsleistung. Bei Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten sorgt der Arbeitgeber ebenfalls für eine volle Entgeltfortzahlung über die gleiche Dauer, bevor gegebenenfalls Leistungen der Berufsgenossenschaft eingreifen. Nach Ablauf der 6 Wochen Lohnfortzahlung springt in der Regel die gesetzliche Krankenversicherung ein und zahlt Krankengeld, das in der Höhe geringer ist als das bisherige Gehalt, aber finanzielle Unterstützung weiterhin sicherstellt.

Berechnungsbeispiel einer Lohnfortzahlung

Um das Verständnis der Lohnfortzahlung für Arbeitgeber zu erleichtern, ist ein praktisches Berechnungsbeispiel besonders hilfreich. Hier ist ein Schritt-für-Schritt Beispiel, das zeigt, wie die Lohnfortzahlung bei einem Arbeitsunfall eines Arbeitnehmers berechnet wird:

Annahmen:

Arbeitnehmer: Max Mustermann

Bruttomonatsgehalt: 4.000 Euro

Regelmäßige monatliche Zulagen: 400 Euro

Arbeitsunfähigkeit wegen Arbeitsunfall: 42 Kalendertage

Schritte zur Berechnung:

1. Ermittlung des durchschnittlichen Bruttoarbeitsentgelts:

  • Grundgehalt + regelmäßige Zulagen = 4.000 Euro + 400 Euro = 4.400 Euro monatlich.

2. Tägliche Bruttoverdienstrate:

  • Monatliches Gehalt geteilt durch die durchschnittliche Anzahl der Arbeitstage im Monat (angenommen 30 Tage für eine einfache Rechnung):
  • 4.400 Euro / 30 Tage = 146,67 Euro pro Tag.

3. Berechnung der gesamten Lohnfortzahlung für die Dauer der Arbeitsunfähigkeit:

  • Tägliche Rate multipliziert mit der Anzahl der Krankheitstage:

146,67 Euro x 42 Tage = 6.160,14 Euro.

Ergebnis:

Max Mustermann hat Anspruch auf eine Lohnfortzahlung von 6.160,14 Euro brutto für die 42 Tage seiner Arbeitsunfähigkeit nach dem Arbeitsunfall.

Zu beachten:

  • Die korrekte Dokumentation und Meldung des Unfalls an die Berufsgenossenschaft sind unerlässlich, da diese nach den 6 Wochen der Lohnfortzahlung weitere Leistungen übernehmen kann.
  • Die Lohnfortzahlung basiert auf dem Nettoentgelt; daher müssen von der Bruttosumme die üblichen Sozialversicherungsbeiträge und die Lohnsteuer abgezogen werden, um das auszuzahlende Netto zu ermitteln.

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Key Takeaways

  • Lohnfortzahlung ist die gesetzlich verankerte Pflicht des Arbeitgebers, Arbeitnehmern bei gewissen Fehlzeiten weiterhin ihr Gehalt auszuzahlen.
  • Arbeitnehmer haben Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit, Arbeitsunfällen, Schwangerschaft, an Feiertagen und während des Mutterschutzes, wobei die Dauer meist auf 6 Wochen begrenzt ist.
  • Folgen Sie unserem Berechnungsbeispiel einer Lohnfortzahlung zur praktischen Veranschaulichung.

Disclaimer

Bitte beachten Sie, dass die bereitgestellten Informationen in diesem Artikel lediglich zu Informationszwecken dienen und keine Rechtsberatung darstellen. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit der Inhalte. Für konkrete rechtliche Fragen empfehlen wir Ihnen, sich an einen qualifizierten Rechtsberater zu wenden.

Häufig gestellte Fragen

  • Was ist Lohnfortzahlung?

  • Lohnfortzahlung ist eine gesetzliche Verpflichtung für Arbeitgeber, das Gehalt von Arbeitnehmern bei Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Krankheit oder Unfall weiterhin zu zahlen. Diese Regelung hilft, die finanzielle Stabilität der Mitarbeiter während ihrer Abwesenheit zu sichern.

  • Wann erhalten Angestellte eine Lohnfortzahlung?

  • Angestellte erhalten eine Lohnfortzahlung, wenn sie aufgrund von Arbeitsunfällen oder anderen gesetzlich anerkannten Gründen wie Schwangerschaft oder Mutterschutz arbeitsunfähig sind. Die Lohnfortzahlung gilt auch für Feiertage, an denen der Mitarbeiter normalerweise gearbeitet hätte.

  • Gibt es Unterschiede in der Lohnfortzahlung bei privat Versicherten?

  • Ja, während die Bedingungen für die Lohnfortzahlung grundsätzlich dieselben sind, unterscheidet sich die anschließende Unterstützung des Arbeitgebers nach den ersten 6 Wochen: Privat Versicherte erhalten Leistungen direkt von ihrer privaten Krankenversicherung, die je nach Vertrag variieren können.

  • Wie lange erhalten Mitarbeiter eine Lohnfortzahlung?

  • Mitarbeiter haben Anspruch auf Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber für bis zu 6 Wochen pro Ausfall. Bei wiederholtem Ausfall wegen derselben Ursache innerhalb eines Jahres werden die Fehlzeiten zusammengezählt, bis die Grenze von 6 Wochen erreicht ist.

  • Was sind die rechtlichen Konsequenzen für Arbeitgeber bei Nichteinhaltung der Pflicht zur Lohnfortzahlung?

  • Arbeitgeber, die die gesetzlichen Anforderungen zur Lohnfortzahlung nicht erfüllen, können rechtlich belangt werden, was zu Nachzahlungen, Bußgeldern und Schadensersatzansprüchen führen kann. Zudem kann das Versäumnis, angemessene Lohnfortzahlungen zu leisten, das Betriebsklima negativ beeinflussen und das Vertrauen der Mitarbeiter in das Unternehmen erheblich schädigen.

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