Krankmeldung Arbeitgeber

Eine Krankmeldung korrekt zu handhaben, ist für jeden Arbeitgeber essenziell. In diesem Artikel erfahren Sie, welche rechtlichen Vorgaben und praktischen Schritte zu beachten sind, wenn ein Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfällt. Von der fristgerechten Vorlage des Krankenscheins beim Arbeitgeber bis zur Kommunikation mit dem Team – wir bieten Ihnen wertvolle Tipps, um den Prozess effizient und reibungslos zu gestalten. Ein klarer und strukturierter Umgang mit Krankmeldungen hilft Ihnen, den Arbeitsalltag besser zu organisieren und Missverständnisse zu vermeiden. Erfahren Sie jetzt alles Wissenswerte zum Thema Krankmeldung für Arbeitgeber und optimieren Sie Ihr Management von Krankheitsfällen in Ihrem Unternehmen.

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Was ist eine Krankmeldung?

Eine Krankmeldung ist die Information des Arbeitnehmers an den Arbeitgeber, dass er aufgrund einer Krankheit nicht zur Arbeit erscheinen kann. Diese Meldung ist essenziell, damit der Arbeitgeber den Arbeitsausfall planen und entsprechende Maßnahmen ergreifen kann. Eine korrekte Krankmeldung sollte immer zwei wichtige Punkte enthalten:

  • Der Arbeitnehmer ist krank.
  • Die voraussichtliche Dauer der Erkrankung.

Diese Informationen geben dem Arbeitgeber die Möglichkeit, den Ausfall zu planen und eventuell Ersatz zu organisieren. Denken Sie daran, dass weder die Art der Erkrankung noch genaue medizinische Details in der Krankmeldung oder der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung angegeben werden müssen.

Eine Krankmeldung an den Arbeitgeber kann auf verschiedene Weisen erfolgen – telefonisch, per E-Mail oder über ein firmeneigenes System. Entscheidend ist, dass der Arbeitgeber schnell und klar informiert wird. Diese unmittelbare Kommunikation hilft, den Arbeitsablauf nicht unnötig zu stören und ermöglicht es den Verantwortlichen, sich rechtzeitig um Ersatz zu kümmern.

Krankmeldung oder Krankschreibung?

Nun zum Unterschied zwischen der Krankmeldung und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, auch Krankschreibung oder Krankenschein genannt: Während die Krankmeldung den Arbeitgeber lediglich über das Fernbleiben des Arbeitnehmers informiert, ist die Krankschreibung ein ärztliches Dokument, das die Arbeitsunfähigkeit offiziell bestätigt.

Ab wann muss der Arbeitnehmer eine Krankschreibung einreichen? Die Bescheinigung muss dem Arbeitgeber in der Regel spätestens am vierten Krankheitstag vorgelegt werden.

Der Krankenschein an den Arbeitgeber enthält folgende Informationen:

  • Name des Arbeitnehmers
  • Datum des Arztbesuchs
  • Beginn und Dauer der Arbeitsunfähigkeit
  • Bestätigung durch den Arzt

Wie oben erwähnt, bleibt die genaue Diagnose dabei immer vertraulich und muss dem Arbeitgeber nicht mitgeteilt werden. Dies gewährleistet den Schutz der persönlichen Gesundheitsdaten des Mitarbeiters und vermeidet unnötige Spekulationen oder Stigmatisierungen am Arbeitsplatz.

Übrigens: Als Arbeitgeber können Sie im Arbeitsvertrag oder in einer Zusatzvereinbarung festlegen, dass die Krankschreibung schon früher vorgelegt werden muss. Tatsächlich kann der Arbeitgeber per Anweisung einen Krankenschein ab dem ersten Krankheitstag verlangen, ohne dafür eine Begründung geben zu müssen. Dies geschieht oft, wenn der Verdacht besteht, dass Mitarbeiter die Regelung ausnutzen, um sich zusätzliche freie Tage zu verschaffen.

Auf der anderen Seite können Arbeitgeber und Arbeitnehmer auch vereinbaren, dass die Krankschreibung erst später eingereicht werden muss, um den bürokratischen Aufwand zu minimieren. Besonders in kleineren Unternehmen wird diese Praxis manchmal angewandt. Viele Unternehmen verzichten bewusst auf die Vorlage einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ab dem ersten Tag, um ihren Mitarbeitern den Arztbesuch zu ersparen und um lange Krankschreibungen zu verhindern. So wird ein flexibleres und vertrauensvolleres Arbeitsumfeld geschaffen. Dennoch ist es ratsam, aus Gründen späterer Ansprüche, eine Krankschreibung ab dem vierten Krankheitstag zu haben.

Für Sie als Arbeitgeber bedeutet dies: Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter den Prozess der Krankmeldung kennen und einhalten. Klare Regeln und transparente Kommunikation helfen, Missverständnisse zu vermeiden und den Betriebsablauf auch im Krankheitsfall aufrechtzuerhalten.

Digitale Krankschreibung: alle Infos für Arbeitgeber

Ab dem 1. Januar 2023 wurde die traditionelle Krankschreibung durch die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) ersetzt. Diese neue Regelung bedeutet, dass alle Informationen zur Krankschreibung digital zwischen Arztpraxen, Krankenversicherungen und Arbeitgebern ausgetauscht werden. Als Arbeitgeber sind Sie nun dafür verantwortlich, diese Daten eigenständig abzurufen, um den Krankenstand Ihrer Mitarbeiter zu verwalten.

Für wen gilt die digitale Krankschreibung? Im Grundsatz betrifft dies alle gesetzlich versicherten Mitarbeiter, die länger als drei Tage krankheitsbedingt ausfallen. Es gibt jedoch Ausnahmen: Minijobber in privaten Haushalten sowie privat versicherte Arbeitnehmer müssen weiterhin eine klassische Krankschreibung in Papierform einreichen.

Gut zu wissen ist auch, dass Ärzte außerhalb der vertragsärztlichen Versorgung nicht berechtigt sind, einen elektronischen Krankenschein für Arbeitgeber auszustellen. Dies betrifft insbesondere bestimmte Spezialisten und Fachärzte.

Diese Umstellung auf elektronische Online-Krankmeldungen soll nicht nur den bürokratischen Aufwand für Arbeitgeber reduzieren, sondern auch die Effizienz im Umgang mit Krankheitsfällen erhöhen. Machen Sie sich mit den neuen digitalen Prozessen vertraut, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und Ihre Mitarbeiter bestmöglich zu unterstützen.

Wie wird der digitale Krankenschein ausgestellt?

Die Ausstellung des digitalen Krankenscheins für den Arbeitgeber funktioniert ähnlich wie bei einer herkömmlichen Krankschreibung. Arbeitnehmer, die krankheitsbedingt ausfallen, suchen eine Arztpraxis auf und lassen sich dort untersuchen. Anschließend stellt der Arzt eine Bescheinigung aus, die über die Art der Erkrankung und die voraussichtliche Dauer informiert.

Die Hauptneuerung liegt darin, dass diese Krankschreibung nun digital an die Krankenkasse des Arbeitnehmers übermittelt wird. Von dort aus können Arbeitgeber diese online abrufen, anstatt sie in Papierform zu erhalten. Dieser digitale Prozess verbessert die Geschwindigkeit und Genauigkeit der Übermittlung und erleichtert es Arbeitgebern, den Krankenstand ihrer Mitarbeiter effizient zu verwalten. Durch die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung wird nicht nur der bürokratische Aufwand verringert, sondern auch die Nachverfolgbarkeit der Krankheitsfälle erhöht. Arbeitgeber können automatisch schneller auf Krankmeldungen reagieren und gegebenenfalls Arbeitsabläufe anpassen, um Ausfälle zu kompensieren.

Was dürfen kranke Mitarbeiter tun und was nicht?

Es gilt die klare Regel, dass kranke Mitarbeiter alles unterlassen müssen, was ihre Gesundheit beeinträchtigen könnte. Dies umfasst sowohl physische Aktivitäten als auch Verhaltensweisen. Schauen wir uns diese Regelungen einmal genauer an:

  • Erlaubte Erledigungen: Es ist gestattet, notwendige Besorgungen wie den Besuch in der Apotheke oder im Supermarkt zu tätigen, solange keine ärztliche Bettruhe verordnet wurde. Diese Aktivitäten sollten jedoch auf das Minimum beschränkt werden, um die Erholung nicht zu beeinträchtigen.
  • Vermeidung belastender Aktivitäten: Ausgiebige Feiern oder gesellschaftliche Ereignisse können die Genesung verzögern und sollten daher vermieden werden, solange man krankgemeldet ist.
  • Eigenverantwortung für die Gesundheit: Egal ob die Krankmeldung an den Arbeitgeber vom Mitarbeiter selbst erfolgte oder eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorliegt – es liegt in der Verantwortung des Arbeitnehmers, alles Mögliche zu tun, um schnellstmöglich wieder gesund und arbeitsfähig zu werden.

Sollte eine vorzeitige Genesung eintreten, ist es Angestellten erlaubt, vor Ablauf der Krankschreibung an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren, ohne zusätzliche ärztliche Bescheinigung. Trotz dieser Rückkehr sind Mitarbeiter weiterhin durch normale Unfall- und Krankenversicherungen abgesichert.

Es ist wichtig, dass Ihre Belegschaft die Unternehmensrichtlinien kennt und versteht, um Probleme zu vermeiden und die Rückkehr in den Arbeitsprozess reibungslos zu gestalten. Eine klare Kommunikation dieser Regeln trägt dazu bei, dass Mitarbeiter die notwendige Unterstützung erhalten, um baldmöglichst wieder voll einsatzfähig zu sein, während sie gleichzeitig ihre Gesundheit priorisieren.

Ihre Mitarbeiter sind ständig krank? Daran könnte es liegen

Wenn Ihre Mitarbeiter häufig Krankmeldungen einreichen, gibt es verschiedene mögliche Ursachen, die Sie als Arbeitgeber in Betracht ziehen sollten. Hier sind einige häufige Gründe, die zu einem erhöhten Krankenstand führen können:

  1. Arbeitsbedingungen: Die physische Arbeitsumgebung spielt eine entscheidende Rolle. Hohe Lärmbelastung, schlechte Luftqualität und eine unzureichende Ergonomie am Arbeitsplatz können die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter beeinträchtigen.
  2. Stress und Überlastung: Ein hoher Arbeitsdruck und unangemessene Arbeitsbelastung führen zu chronischem Stress, der das Immunsystem schwächt und die Anfälligkeit für Krankheiten erhöht.
  3. Fehlende Unterstützung: Mangelnde Unterstützung seitens des Managements oder fehlende Möglichkeiten zur Weiterentwicklung können Frustration und geringere Motivation auslösen, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt.
  4. Schlechtes Betriebsklima: Streit unter Kollegen oder ein ungünstiges Verhältnis zu Vorgesetzten verursachen möglicherweise Stress und erhöhen das Risiko für Krankheiten.
  5. Ungesunde Lebensgewohnheiten: Eine ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung und Schlafmangel beeinträchtigen die körperliche Verfassung Ihrer Mitarbeiter und machen sie anfälliger für Krankheiten.
  6. Mangelnde Gesundheitsförderung: Fehlende Gesundheitsprogramme, unzureichende Informationen über Präventionsmaßnahmen und begrenzter Zugang zu Gesundheitsressourcen beeinflussen die Gesundheit Ihrer Belegschaft negativ.

Was tun, wenn Mitarbeiter ständig krank sind?

Wenn Ihre Mitarbeiter häufig krankheitsbedingt ausfallen, ist es entscheidend, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation zu verbessern.

  1. Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz: Implementieren Sie Gesundheitsprogramme, die sowohl die physische als auch psychische Gesundheit unterstützen. Das kann von ergonomischen Arbeitsplatzanpassungen über Stressmanagement-Workshops bis hin zu Betriebssport reichen.
  2. Förderung einer gesunden Lebensweise: Bieten Sie Ihren Mitarbeitern Unterstützung bei der Förderung einer gesunden Lebensweise. Das umfasst Ernährungsberatung, Zugang zu Fitnessmöglichkeiten und Aufklärung über gesunde Gewohnheiten. Auch Fahrrad-Leasing kann Arbeitnehmer zu einem gesunden Lifestyle motivieren.
  3. Schaffung einer positiven Arbeitsumgebung: Eine unterstützende Arbeitsumgebung trägt wesentlich dazu bei, dass sich Mitarbeiter wohlfühlen und weniger anfällig für Krankmeldungen sind. Fördern Sie als Arbeitgeber offene Kommunikation, Teamarbeit und ein respektvolles Miteinander.
  4. Flexibilität und Work-Life-Balance: Bieten Sie flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zum Home-Office an, um den Stress zu reduzieren und eine bessere Work-Life-Balance zu ermöglichen.
  5. Feedback und Dialog: Holen Sie regelmäßig Feedback von Ihren Mitarbeitern ein, um deren Bedürfnisse und eventuelle Belastungsfaktoren besser zu verstehen. Ein offener Dialog hilft, frühzeitig auf Probleme zu reagieren und Lösungen gemeinsam zu entwickeln.

Eine proaktive Herangehensweise an die Gesundheitsförderung Ihrer Mitarbeiter trägt signifikant dazu bei, Krankmeldungen in Ihrem Unternehmen zu reduzieren und Sie als Arbeitgeber als unterstützend und fürsorglich zu positionieren. Indem Sie eine gesunde Arbeitsumgebung fördern und präventive Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ergreifen, stärken Sie die Gesundheit Ihrer Belegschaft und steigern gleichzeitig die Effizienz und Produktivität im Arbeitsalltag.

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Key Takeaways

  • Eine Krankmeldung ist die Information des Arbeitnehmers an den Arbeitgeber, dass er aufgrund einer Krankheit nicht zur Arbeit erscheinen kann.
  • Ab Januar 2023 können Arbeitgeber die digitale Krankschreibung online von Krankenkassen abrufen.
  • Kranke Mitarbeiter dürfen notwendige Besorgungen machen, sollten jedoch belastende Aktivitäten vermeiden, um ihre Genesung nicht zu gefährden.
  • Häufige Krankmeldungen der Mitarbeiter können auf Arbeitsbedingungen, Stress, schlechtes Betriebsklima und ungesunde Lebensgewohnheiten zurückzuführen sein.

Disclaimer

Bitte beachten Sie, dass die bereitgestellten Informationen in diesem Artikel lediglich zu Informationszwecken dienen und keine Rechtsberatung darstellen. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit der Inhalte. Für konkrete rechtliche Fragen empfehlen wir Ihnen, sich an einen qualifizierten Rechtsberater zu wenden.

Häufig gestellte Fragen

  • Was ist der Unterschied zwischen Krankmeldung und Krankschreibung?

  • Eine Krankmeldung ist die Information des Arbeitnehmers an den Arbeitgeber, dass er aufgrund einer Krankheit nicht zur Arbeit erscheinen kann. Die Krankschreibung hingegen ist eine ärztliche Bescheinigung, die die Arbeitsunfähigkeit des Mitarbeiters bestätigt und oft ab dem vierten Tag der Krankheit erforderlich ist.

  • Ab wann sollte die Krankmeldung an den Arbeitgeber erfolgen?

  • Die Krankmeldung sollte üblicherweise am ersten Krankheitstag erfolgen, wie im Arbeitsvertrag oder den betrieblichen Vereinbarungen festgelegt. Dies ermöglicht es dem Arbeitgeber, frühzeitig planen zu können und gegebenenfalls Vertretungen zu organisieren.

  • Wie funktioniert die elektronische Krankmeldung für den Arbeitgeber?

  • Die elektronische Krankmeldung für den Arbeitgeber erfolgt in der Regel über eine Plattform oder ein System, das die Krankenkassen bereitstellen. Der Arbeitgeber kann die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung digital abrufen, sobald sie von der Krankenkasse übermittelt wurde.

  • Warum melden sich meine Mitarbeiter häufig krank?

  • Mitarbeiter melden sich aus verschiedenen Gründen häufig krank. Mögliche Ursachen können hoher Arbeitsstress, schlechte Arbeitsbedingungen, ungelöste Konflikte am Arbeitsplatz, persönliche oder familiäre Probleme sowie mangelnde Motivation oder Arbeitszufriedenheit sein.

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